Altötting
Realschülerinnen befragen israelische Generalkonsulin

11.04.2019 | Stand 19.09.2023, 7:09 Uhr

Vor dem Hintergrund der israelischen und deutschen Flaggen beantwortete Generalkonsulin Sandra Simovich die Fragen der Schülerinnen. −Foto: Schwarz

Chuzpe ist ein jiddisches Lehnwort aus dem Hebräischen. Es steht für zielgerichtete intelligente Dreistigkeit, für charmante Unverschämtheit, für freche Risikofreude, auch auf die Gefahr hin zu scheitern. Dieses Verhalten sei vielen Israelis eigen, sagt Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel in München. Und Chuzpe hat sie am Donnerstag bei ihrem Besuch in der Maria-Ward-Realschule auch den Schülerinnen abverlangt – und zwar in Bezug auf die Sprache bei der Gesprächsstunde.

Obwohl sie Deutsch spricht und versteht, hatte Simovich gebeten, dass die Fragen auf Englisch gestellt werden. In Israel sei das Motto: egal wenn man Fehler macht – Hauptsache man probiert’s. Das sei ein Unterschied zu Deutschland, wo alles perfekt sein müsse. "Don’t be shy", forderte sie, "seid nicht scheu."

Und das waren die Zehntklässlerinnen ganz und gar nicht. Ebenso wie ihr Englisch keine Probleme bei der Verständigung bereitete. Die Generalkonsulin, deren Amtsgebiet Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland umfasst, fand schnell einen kommunikativen Draht zu den Schülerinnen – was wohl auch daran liegt, dass sie selbst eine 17-jährige Tochter hat.

Mehrere Male lobte die Besucherin die Qualität der Fragen. Diese drehten sich etwa darum, wann israelische Schüler am Wochenende feiern, wenn doch der Samstag (Sabbat) heilig ist. Ebenfalls zur Sprache kam das Militär, das auch Frauen immer mehr Karrierechancen biete, die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Genderdiskussion, der Konflikt Israels mit den umliegenden Staaten, das Verhältnis zwischen Juden und Moslems oder der vielerorts wieder zunehmende Antisemitismus.

− ecs

Ausführlich berichtet die Heimatzeitung am 12. April!