Gleich mehrere Traditionsunternehmen schließen im Landkreis Altötting derzeit ihre Betriebe, weil es an Fachkräften mangelt. Alles tragisch, und doch trügen die Unternehmer häufig selbst Mitschuld daran, hält jetzt ein Personalberater aus Mühldorf dagegen. In der PNP geben er und seine Kollegin Tipps, wie die Mitarbeitersuche auch in Mangelzeiten gelingen kann.
Seit Jahren erleben Reinhold Wanner und Amélie von Schoenaich, wie die Nachwuchsproblematik Expansionen gefährdet und Firmen in Schieflage bringt. "Das ist dramatisch", sagt Reinhold Wanner, doch könnte aus seiner Sicht viel mehr dagegen getan werden. Nicht selten fehle es an der Grundeinstellung der Verantwortlichen. "Viele sind noch unterwegs wie vor 20 Jahren, so, als ob der Arbeitsmarkt noch ein Arbeitgebermarkt wäre", weiß der selbstständige Personalberater, der bei seinen Kunden gegen hohe Hürden ankämpft - einseitige Anforderungen, reihenweise Einstellungstests, Probearbeiten und langwierige Einstellungsverfahren.
Häufig wüssten die Firmen auch nicht, welche Pfründe sie auf ihrer Seite haben. Mitunter seien es nur Kleinigkeiten, doch auch sie könnten ein positives Gesamtbild ergeben, angefangen vom kostenlosen Bürokaffee über Geburtstagsgeschenke und Firmenausflüge bis hin zu einer niedrigen Personalfluktuation. Aufwändiger sind größere Pluspunkte: das neue Markenwerkzeug beim Handwerker, betriebliche Altersvorsorge oder auch Firmenhandy und Dienstwagen. All das sollte aktiv beworben werden, sagt Amélie von Schoenaich. "Man muss einen Mosaikstein nach dem anderen setzen." Das Gehalt hingegen habe immer seltener Priorität, weiß Reinhold Wanner.
− ckl
Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch, 27. März, im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger.
