Ein mutmaßlicher Schleuser soll am Sonntagabend 20 Personen in der Nähe von Surberg (Landkreis Traunstein) abgesetzt haben. Der Polizei gelang es, die Person kurz vor der Ausreise nach Österreich festzunehmen.
Gegen 18.30 Uhr am Sonntagabend erhielt das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd einen Hinweis von einem aufmerksamen Bürger. Er gab an, dass bei Knappenfeld (Gemeinde Surberg) mehrere Menschen aus einem schwarzen Transporter gestiegen sein sollen. Anschließend hätte sich die Gruppe Richtung eines angrenzenden Waldstückes entfernt. Der Bürger konnte der Polizei auch Informationen zum Fahrzeugkennzeichen mitteilen.
Nur wenige Zeit später stellten zwei Streifen der Polizei Traunstein im Wald nördlich der Knappenfeldstraße elf Menschen ohne Ausweisdokumente fest. Fast gleichzeitig meldete eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Piding die Sichtung des vermutlichen Schleuserfahrzeugs – einen schwarzen Mercedes Vito mit ungarischer Zulassung.
Fahrer wollte flüchten
Den vor der Anschlussstelle Bad Reichenhall in Fahrtrichtung Salzburg gegebenen Anhaltesignalen sei der Fahrer jedoch nicht gefolgt, so die Polizei, sondern habe sein Fahrzeug auf dem Standstreifen der Autobahn zum Stehen gebracht. Eine weitere Streife nahm den 38-jährigen moldauischen Fahrer fest und verhinderte die Flucht. Bei dem Mann handelt es sich um den mutmaßlichen Schleuser.
Im Rahmen der eingeleiteten Fahndung stellten Streifen von Landes- und Bundespolizei bei Knappenfeld insgesamt 16 syrische Staatsangehörige, drei türkische sowie einen palästinensischen Staatsangehörigen, im Alter zwischen 13 und 48 Jahren fest.
Schleuser nun in Untersuchungshaft
Gegen den Moldauer besteht der Verdacht des Einschleusens von Ausländern unter einer das Leben gefährdenden Behandlung, da er die Personen ungesichert auf der Ladefläche transportiert hatte. Die anderen insgesamt 20 Geschleusten stehen unter dem Verdacht der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein befindet sich der mutmaßliche Schleuser nun in Untersuchungshaft.
Artikel kommentieren