Das Wikingerschiff Freya ist in der Nacht zum Montag an seinem Liegeplatz am Schramlbad in Prien-Harras (Landkreis Rosenheim) am Westufer des Chiemsees gesunken.
Da sich im Rumpf Gefahrstoffe wie zum Beispiel Treibstoff, Öle und Batterien befanden, wurde in enger Absprache mit dem Landratsamt Traunstein, der Wasserschutzpolizei Prien, der Feuerwehr Prien und der DLRG-Tauchergruppe Prien eine aufwendige Bergungsaktion geplant und durchgeführt
Autokran auf Lastenfähre positioniert
Nachdem die Feuerwehr eine Ölsperre um das havarierte Schiff verlegt hatte, konnte das 17 Meter lange und elf Tonnen schwere Schiff zunächst per Seilwinde in Richtung Ufer gezogen werden. DLRG-Taucher erkundeten den Bereich des Schiffsrumpfes, der sich noch unter Wasser befand. Und sie suchten nach Beschädigungen und geeigneten Anschlagspunkten für die Bergung. Nachdem die von den Tauchern angefertigten Filmaufnahmen ausgewertet waren, kam ein Autokran zum Einsatz, der zwischenzeitlich auf der staatlichen Lastenfähre der Herreninsel positioniert worden war. Die Bergungsaktion zog sich bis in die Abendstunden hin.
Keine Betriebs- oder Gefahrstoffe gelangten in den Chiemsee
Schließlich konnte die Freya, die am Liegeplatz angetäut war, gehoben und ausgepumpt werden. „Dank des umsichtigen Vorgehens der Bergungsmannschaft gelangten keinerlei Betriebs- oder Gefahrstoffe in den Chiemsee“, teilte die Polizei Prien am Dienstag mit. Die Wasserschutzpolizei Prien führt nun die Ermittlungen, um herauszufinden, welche Gründe zum Untergang des Wickingerschiffes geführt haben.
Kulisse für Kinofilm „Wickie auf großer Fahrt“
Es ist das erste, dauerhaft zugelassene Attraktionsschiff aus Holz auf dem Chiemsee. Nach dem Filmdreh des Kinofilms „Wickie auf großer Fahrt“, der 2011 am Walchensee stattfand, hatte es das Rosenheimer Ausstellungszentrum Lokschuppen Ende 2014 von der Filmproduktionsfirma gekauft. 2016 schmückte es die Ausstellung „‚Wikinger“ im Lokschuppen. Im Anschluss wurde das Filmschiff als Touristenattraktion auf den Chiemsee „seetüchtig“ gemacht.
− red
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