Der Verein Kulturkessel Trostberg (Landkreis Traunstein) betreibt seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Stadtkino Trostberg die Veranstaltungsreihen „Jazz im Kino“ und „Oper im Kino“. Für beide Reihen gibt es mittlerweile einen festen Besucherstamm, der sich im vergangenen Jahr aus circa 400 Jazzliebhabern und knapp 1000 Opernbesuchern zusammensetzte. „Die vielen positiven Rückmeldungen der Besucher haben uns darin bestärkt, wieder ein attraktives Jahresprogramm aufzustellen“, meinen unisono die drei Verantwortlichen Ulrike und Hermann Brunnlechner vom Kulturkessel sowie Christoph Loster vom Stadtkino.
Auch wenn mittlerweile immer mehr Jazzveranstaltungen im näheren Umfeld angeboten werden, so haben die Jazzmatineen im kleinen, gemütlichen Rahmen im Foyer 2 doch ein ganz unverwechselbares Flair, das Besucher wie Musiker sehr schätzen. „Wir haben ein sehr aufmerksames, verständiges Publikum, und es herrscht Konzertatmosphäre, ohne dass es allzu steif hergeht“, sagt Ulrike Brunnlechner. „Deswegen kommen auch Musiker, die schon auf großen Bühnen in der ganzen Welt aufgetreten sind, gern zu uns.“ Bestes Beispiel sind Michael Hornstein und Oliver Hahn, die auch 2025 zum vierten Mal im Dezember kurz vor Weihnachten ihre Fans hier beglücken werden.
Die ganze Bandbreite des Jazz
Das Programm bietet die ganze Bandbreite des Jazz an, vom klassischen über eher blues- oder swinglastigen Jazz bis hin zu Bigband-Sound oder Balladen, die auf Deutsch gesungen und jazzig verfremdet werden. Es treten Musiker sowohl aus der näheren als auch weiteren Umgebung auf, als Solokünstler oder als Band.
Gleich am Sonntag, 19. Januar, beginnen „Three of a Kind“, eine Band aus München, die Veranstaltungsreihe, die bereits vor zwei Jahren hier waren und dieses Mal mit Alexandra Simeon eine wunderbare Sängerin mitbringen. Einen Glanzpunkt setzen am Sonntag, 16. Februar, die „Funny Valentines“ mit ihrer Show im Sound der 30er und 40er Jahre, die zusammen mit einer dreiköpfigen Band im Kino 1 auftreten. Die vier Damen brauchen für ihre Performance mehr Platz, und die Veranstalter rechnen auch mit mehr Besuchern als sonst, die sich von den außergewöhnlichen Close-Harmony-Arrangements im Stil der Andrew Sisters begeistern lassen wollen.
Bereits einige Höhepunkte für Herbst geplant
Am Sonntag, 16. März, machen einmal mehr Heli Punzenberger und Herbert Berger ihre Aufwartung, und am Sonntag, 13. April, wird Chris B. sein Blues-, Boogie-Woogie- und Soul-Programm auf dem Piano anbieten. „Auch für den Herbst haben wir bereits einige Höhepunkte auf dem Programm“, kündigt Ulrike Brunnlechner an. „So werden endlich einmal wieder Jasmin Bayer mit Band hier auftreten und zum ersten Mal das Einzige Neopathetische Orchester.“
Im Publikum gibt es durchaus Überschneidungen zwischen Jazzliebhabern und Opernbesuchern. Für Letztere beginnt der Kulturkessel gleich am Dienstag, 21., und Mittwoch, 22. Januar, zum 20. Jahrestag der legendären Inszenierung der Oper „La Traviata“ aus Salzburg mit Anna Netrebko und Rolando Villazón in den Hauptrollen. Sie gilt seitdem als Höhepunkt der modernen Operngeschichte und des neuen Regietheaters und machte die beiden zu dem Bühnenpaar der Oper schlechthin.
Gemütlich und entspannt im Kinosessel
Die Besucher der Veranstaltungsreihe „Oper im Kino“, die bereits seit 2011 läuft, betonen immer wieder, welch ein großer Vorteil es ist, dass man, gemütlich und entspannt im Kinosessel sitzend, den Sängern über die Kamera und die große Leinwand so nahekommt bei gleichzeitig hervorragendem akustischen Genuss.
Selbstverständlich kann ein Kinobesuch das Live-Erlebnis nicht toppen, birgt aber auch einige Vorteile: keine lange Anfahrt, keine umständlichen Formalitäten an Kasse und Garderobe, kein hoher finanzieller Aufwand, keine lange Heimfahrt in der Nacht. Selbst erfahrene Operngänger sind häufig überrascht, wie nah sie sich im Kino dem Geschehen auf der Bühne fühlen und wie sehr sie die große Leinwand in die Handlung mit hineinzieht, im Gegensatz zum realen Erleben im Opernhaus.
Bekannte, aber auch seltener gespielte Opern
Im Jahresprogramm 2025 finden sich wie jedes Jahr einige bekannte Opern wie „Hoffmanns Erzählungen“ im Februar oder „Turandot“ im März, aber auch seltener gespielte Opern wie „Die griechische Passion“ im April oder „La Gioconda“ im Mai. Ausflüge ins Theater und Ballett bieten im Juli „Jedermann“ in der Inszenierung der Salzburger Festspiele von 2024 und der Ballettabend mit den getanzten „Goldberg-Variationen“ und Carl Orffs „Carmina Burana“ mit dem Wiener Staatsballett.
Ein besonderes Schmankerl wird im Dezember präsentiert: „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel, der in der südböhmischen Unesco-Welterbestadt Cesky Krumlov, früher Krumau, aufgeführt wurde. Dort gibt es in der berühmten Schlossanlage eine ästhetisch-fantastische Performance zu erleben.
Die Programme für beide Veranstaltungsreihen liegen im Stadtkino Trostberg auf und sind im Internet unter www.stadtkino-trostberg.de oder www.kulturkessel-trostberg.de zu finden.
− red
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