Der SB Chiemgau Traunstein tauscht nach fünf Spieltagen in der Fußball-Landesliga Südost seinen Coach: Robert Gierzinger, der erst vor wenigen Wochen das Ruder von Spielertrainer Danijel Majdancevic übernommen hat, ist wieder weg. Sein Nachfolger steht mit Slaven Jokic ebenfalls bereits fest. Das teilte SBC-Pressesprecher Peter Mallmann am Dienstag, 13. August, auf Nachfrage mit.
„Nach einer eingehenden Analyse der ersten fünf Spieltage sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, ab sofort getrennte Wege zu gehen“, informiert Mallmann. „Es war eine einvernehmliche Trennung.“ Gierzinger verabschiedete sich am Montag noch von der Mannschaft, Jokic leitete am Dienstag sein erstes Training in Traunstein. „Wir sind guter Dinge, dass Slaven schnellstmöglich die Mannschaft wieder in die Spur bringt“, sagt Mallmann.
Gierzinger bestätigte, dass man im Guten auseinandergegangen sei. „Ich kenne das Geschäft“, betont der Salzburger. Fußball sei ein Ergebnissport. Und die haben beim SBC zuletzt eben gefehlt. Traunstein, das mit der Zielsetzung gestartet ist, oben mitzuspielen, blieb mit einem Unentschieden (1:1 gegen den ESV Freilassing), einem Sieg (2:0 gegen den TSV Kastl) und drei Niederlagen in Serie (1:2 beim VfR Garching, 1:3 beim TuS Geretsried und 1:2 gegen den VfB Hallbergmoos) hinter den eigenen Erwartungen zurück. Das Team aus der Großen Kreisstadt nimmt aktuell nur den 14. Tabellenplatz – und damit den ersten der drei Abstiegsrelegationsplätze ein.
„Ich mache der Mannschaft keine Vorwürfe“
Gierzinger, der in den vergangenen Wochen auch immer wieder viele Personalausfälle kompensieren musste, wünschte der Mannschaft für den weiteren Verlauf der Saison alles Gute. „Ich mache der Mannschaft keine Vorwürfe. Sie hat alles gegeben, nur die Punkte waren nicht da. Wir hatten auch viel Pech. Ich bin mir sicher, die Mannschaft ist bald wieder zurück.“
Sein Nachfolger Jokic kennt die Landesliga Südost gut. Er stand zuletzt beim TSV Kastl an der Seitenlinie. Der 36-Jährige, der in Bad Endorf lebt und hauptberuflich Kämmerer in der Gemeinde Prutting ist, warf dort aber nach dem 3. Spieltag aus eigenen Stücken das Handtuch. Sein damaliges Team hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Unentschieden (2:2 beim FC Unterföhring und 4:4 gegen den TSV Murnau) sowie eben eine Niederlage beim SB Chiemgau (0:2) auf dem Konto. Der Ex-Profi übernahm den TSV, der mit Harry
Mayer mittlerweile eine Nachfolger für Jokic präsentiert hat, im April 2022, schaffte mit Kastl den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga und etablierte die Truppe in dieser Klasse.
Neuer Trainer ist „voller Vorfreude“
Jokic war in seiner aktiven Zeit unter anderem für die Stuttgarter Kickers und den Karlsruher SC II jeweils in der Regionalliga Süd im Einsatz. Weitere Spielerstationen waren die SpVgg Unterhaching, der SV Heimstetten und der TSV 1860 Rosenheim. „Ich bin voller Vorfreude auf meine neue Aufgabe, und ich gehe sie mit Tatendrang an“, betont Jokic. „Es wartet auf mich aber auch eine Menge Arbeit, wie ich aus den intensiven Gesprächen zuletzt entnehmen konnte.“ Die Mannschaft sei ambitioniert und „das müssen wir jetzt auch auf den Platz bringen“. Das wolle er mit den Grundtugenden erreichen, hob er weiter hervor. „Dazu gehören Robustheit, Power und Energie, und wenn wir dabei noch guten Fußball zeigen, dann wäre das auch nicht schlecht.“
Zunächst gelte es jetzt aber, rasch Punkte zu sammeln, betonte der neue SBC-Coach. „Denn wir müssen so schnell wie möglich raus aus der Gefahrenzone.“ Jokic unterstrich: „Das geht aber nur miteinander – also alle gemeinsam.“ Seinen ersten Einsatz an der Seitenlinie hat der Übungsleiter bereits am Freitag, 16. August, dann muss der SB Chiemgau beim Bayernliga-Absteiger Kirchheimer SC ran. Anpfiff der Begegnung ist um 19.30 Uhr.
− br
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