Traunstein/Töging
Staatsanwaltschaft fordert lebenslänglich im Giftmord-Prozess

05.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:42 Uhr

Die 55-jährige Angeklagte soll ihren 75-jährigen Vater in Töging mit einem hochdosierten Medikamentenmix getötet haben. Als Verteidiger stehen der 55-Jährigen Inge Bazelt und Dr. Georg Karl bei. −Foto: Kretzmer-Diepold

Im Traunsteiner Prozess um den Gift-Mord an einem 75 Jahre alten Pflegebedürftigen in Töging (Landkreis Altötting) fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für die angeklagte Tochter des Mannes.



Der Staatsanwalt warf ihr am Montag in seinem Plädoyer am Landgericht niedrige Beweggründe und Heimtücke vor. Der Mann sei das Opfer eines „fast perfekten Mordes“ geworden. Laut Staatsanwaltschaft mischte die Frau ihrem Vater Gift in sein Lieblingsessen, saures Lüngerl. Zur Anklage kam es, weil andere Angehörige den Verdacht aufbrachten, der Mann könnte eines nicht-natürlichen Tod gestorben sein. Sie erstatteten Anzeige. Die Leiche wurde daraufhin exhumiert.

Für die ebenfalls angeklagte Tochter der Frau und Enkelin des mutmaßlichen Opfers forderte die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft wegen Beihilfe und unterlassener Hilfeleistung. Der Staatsanwalt ging in seinem Plädoyer nicht davon aus, dass die beiden Frauen die Tat gemeinsam planten und hielt der Enkelin ein Teilgeständnis zugute. Nach Gerichtsangaben sollte am Montag möglicherweise noch das Urteil fallen.

− dpa