Ein interessantes Landkreis-Derby haben sich zuletzt der TSV Peterskirchen und der TSV Fridolfing in der Fußball-Bezirksliga Ost geliefert. Dank einer starken zweiten Halbzeit und Doppelpacker Alexander Rohde setzten sich die Mörntaler am Ende mit 3:0 durch. Anlässlich der englischen Woche stehen am Mittwoch, 14. August, bereits die nächsten Duelle für die beiden Klubs an. Das Team von Sepp Aschauer und Spielertrainer Tobias Schild möchte sich um 19.30 Uhr zuhause im Aufsteiger-Duell gegen den bisher unbezwungenen SV Miesbach durchsetzen. Eine halbe Stunde später muss Peterskirchen beim TSV Ampfing ran. Und auch der FC Töging ist am selben Tag im Einsatz, um 19.30 Uhr steht die Partie beim TuS Raubling an.
Mit dem 4:1-Auftakterfolg gegen den TSV Siegsdorf startete Fridolfing optimal in die neue Saison. Es schien, als ob der Dreifach-Aufsteiger die Euphorie der vergangenen Jahre in die neue Saison übertragen kann. Mittlerweile ist man nach den Niederlagen in Holzkirchen (0:2) und Peterskirchen (0:3) jedoch auf dem Boden der Tatsachen angekommen. „Im Endeffekt haben wir gewusst, dass es eine härtere Aufgabe in der neuen Liga ist und dass wir speziell bei Auswärtsspielen mit mehr Widerstand rechnen müssen als in den letzten Jahren“, erklärt Fridolfings Abteilungsleiter Andreas Stadler. „Am Ende fehlt halt die Erfahrung und Cleverness. Aber wir haben gemerkt, dass wir mithalten können. Damit können wir zufrieden sein. Trotzdem wissen wir, dass es nicht reicht, wenn wir nicht gewinnen.“
„Im letzten Drittel fehlte bei uns die Durchschlagskraft“
Mithalten konnte der Liga-Neuling in Peterskirchen definitiv. Unterstützt von vielen eigenen Anhängern war der Gast in Durchgang eins stark, verpasste es jedoch, in Führung zu gehen. Stattdessen setzte es noch vor dem Seitenwechsel den ersten Gegentreffer. „Wir hätten da nicht mit einem Rückstand in die zweite Hälfte gehen dürfen. Im letzten Drittel fehlte bei uns die Durchschlagskraft, Peterskirchen hat das dann aber auch gut verteidigt“, erklärt Stadler.
Gegen Miesbach steht nun ein schweres Match an. Denn die Kreisstädter haben die ersten drei Partien gewonnen und dabei noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert. Auf das 2:0 gegen den TSV Zorneding folgten ein 2:0 in Siegsdorf und sogar ein 3:0 im Landkreis-Derby gegen den TuS Holzkirchen. Doppeltorschütze war hier Josef Sontheim, der zugleich mit fünf „Buden“ die Torjäger-Rangliste der Liga anführt. „Wir kennen die Miesbacher nicht wirklich. Sie sind sehr stark gestartet, das ist kein Zufall. Es wir ein starker Gegner kommen. Aber wir hoffen, dass wir unsere Heimstärke auf den Platz bringen und den notwendigen Widerstand leisten können“, betont Stadler. „Generell wollen wir alle Heimspiele gewinnen. Da hat man dann auch den sportlichen Ehrgeiz.“ Was den Fridolfinger Kader betrifft, schaut’s gut aus. Zwar fehlt Maximilian Vogl (Urlaub) neben den Langzeitverletzten, ansonsten sind alle Mann an Bord.
Winklmaier-Crew muss nach Ampfing
Für Peterskirchen war der Derby-Sieg zugleich der erste der laufenden Runde. Und dieser ist hoch anzurechnen, musste Coach Daniel Winklmaier auf zehn Feldspieler verzichten. Und die Kader-Situation wird sich nicht so schnell bessern. Auf das Duell gegen einen Aufsteiger folgt nun die Partie gegen einen Absteiger. Ampfing rangiert nach zwei Siegen und einem Remis in der Liga auf dem 3. Platz. Der Blick geht nach oben. Auch im Achtelfinale des Toto-Pokals im Kreis Inn/Salzach zuletzt ließen die Schweppermänner nichts anbrennen und setzten sich beim Kreisligisten TuS Engelsberg mit 4:2 durch. Überragender Mann war dabei Neuzugang Berat Uzun, der dreimal einnetzte und damit hauptverantwortlich für den Sieg der Teams von Björn Hertl war. Keine leichte Aufgabe also für Peterskirchen, das mit einem Dreier mit Ampfing in der Tabelle gleichziehen kann.
Mit besten personellen Voraussetzungen geht Töging in den 4. Spieltag, denn sowohl Ajlan Arifovic (zuletzt privat verhindert) als auch Marius Hutterer sind wieder da. Der Neuzugang vom FC Mühldorf war im Urlaub. Der Hausherr ist bislang noch nicht auf Betriebstemperatur, nur gegen Aufsteiger TSV Bad Endorf konnte sich Raubling knapp mit 1:0 durchsetzen. Gegen den SV Saaldorf und FC Langengeisling dagegen gab’s nichts zu holen für die Mannen aus dem Landkreis Rosenheim, bei denen ein Brüderpaar aus Österreich das Sagen hat. Hannes Jenewein, im Besitz der UEFA-A-Lizenz, fungiert als Cheftrainer, sein jüngerer Bruder Thomas ist als „Co“ mit von der Partie. „Wir fahren da hin, um zu gewinnen“, legt Tögings Sportlicher Leiter Klaus Maier die Marschroute fest. „Man sieht, Raubling schwächelt derzeit, das wollen wir natürlich für uns ausnutzen.“
Klaus Maier trauert liegengelassenen Punkten nach
Rückblickend trauert Maier den liegengelassenen Punkten noch nach: „Wir waren über weite Strecken das klar bessere Team, haben uns dann aber selbst geschlagen. Zwei krasse Schnitzer in der Abwehr haben das Spiel entschieden. Da fehlt uns einfach noch die Erfahrung, während Dornach das eiskalt genutzt hat.“ Maier spricht von einem Lernprozess, den die vielen jungen Kicker im Team noch durchlaufen müssen, er ist jedoch nicht unzufrieden: „Wir haben vier Punkte nach drei Spielen. Das ist in Ordnung, vor allem wenn man sieht, welche Gegner wir hatten.“
Auch dass die Neuzugänge erst integriert werden müssen, spielt laut Maier eine Rolle. „Es war der Wunsch unseres Trainerteams, den Kader zu verbreitern. Vier Leute haben uns verlassen, sieben sind dazu gekommen. Daraus ein Team zu formen, geht nicht von heute auf morgen“, mahnt Maier zu Geduld.
− cze
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