Irre Nachspielzeit in Kirchanschöring
Schreibers Geburtstags-Tor bleibt ungekrönt – weil Buchmann etwas dagegen hat

21.07.2024 | Stand 22.07.2024, 10:50 Uhr |

Geburtstagskind Nick Schreiber (links) erzielt in der 91. Minute das 1:1 – irgendwie befördert der 24-Jährige das Leder über die Torlinie des Kotterner Kastens. − Fotos: mb.presse

Bitterer hätte die Saison-Auftaktpartie für den SV Kirchanschöring nicht verlaufen können: Der Fußball-Bayernligist aus dem Rupertiwinkel glich im Heimspiel gegen den TSV Kottern in der Nachspielzeit (90.+1) verdientermaßen zum 1:1 aus, doch in letzter Sekunde (90.+7) antworteten die Gäste mit dem 2:1-Siegtor. Eine gute, letztlich sogar verrückte Partie hatte ein böses Ende für ein keineswegs enttäuschendes gelb-schwarzes Ensemble genommen.

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„Beide Mannschaften hatten in etwa gleich viele Chancen – die besseren habe ich sogar auf unserer Seite gesehen“, resümierte SVK-Coach Mario Demmelbauer, der – neben dem nicht zum Einsatz gekommenen Keeper Markus Hirmke – nur einen Neuzugang im 18er-Kader hatte: Gabriel Öllerer. Der Ex-Laufner wurde in Minute 62 eingewechselt, ein Treffer blieb ihm jedoch bei seinem Bayernliga-Debüt verwehrt.

„Er muss von den Mitspielern besser eingesetzt werden“

„Er wird noch seine Chancen bekommen und auch Tore machen – das wird schon noch funktionieren, weil er allein schon mit seinem Körper sehr präsent ist. Er muss von den Mitspielern auch besser eingesetzt werden“, meinte Simon Wadislohner aus der SVK-Abteilungsleitung. Im Kasten stand diesmal Julian Disterer, da Stammgoalie Egon Weber als Trauzeuge im Einsatz war. Die Nummer zwei machte definitiv kein schlechtes Spiel, allerdings bekam Disterer beim 0:1 durch Kevin Haug das kurze Eck nicht hundertprozentig dicht. Den ersten Patzer bei dieser Gäste-Führung fabrizierte jedoch Dominik Auerhammer (25.).

Omelanowsky bringt die Kugel nicht im verwaisten Tor unter

Ansonsten war der muntere erste Durchgang von guten Möglichkeiten auf beiden Seiten geprägt – die wohl beste besaß Kapitän Manuel Omelanowsky, als er vor dem verwaisten TSV-Gehäuse etwas zu hektisch abschloss und das Tor verfehlte (20.). Auch ein Kopfball von Elias Huber, den Goalie Antonio Mormone unschädlich machte (13.), und ein Versuch von Simon Jauk (28./Fußabwehr des Keepers) hätten zum Erfolg führen können. Doch auch die Mannschaft von Gäste-Trainer Martin Dausch beschäftigte immer wieder die SVK-Defensive – ohne weiteren Erfolg.

Nicklas flankt, Huber köpft – nicht ins Tor

Als „Eli“ Huber nach der Pause einen Kopfball nach Ecke von Thorsten Nicklas nicht wunschgemäß anbrachte, ging ein Raunen durchs Stadion an der Laufener Straße (55.). Auf der anderen Seite wurde ein TSV-Kopfballtor wegen Abseits nicht gegeben (60.). Mit seinen Auswechslungen machte Demmelbauer vieles richtig, denn den Hausherren gelang es in der Folge den Druck zu erhöhen. Omelanowsky hatte das 1:1 auf dem Schlappen, sein Knaller zischte jedoch übers Gebälk (73.). Mehr Glück hatte in der Nachspielzeit der eingewechselte Nick Schreiber: An seinem 24. Geburtstag erzielte er – mit etwas TSV-Unterstützung und vor den Augen seines Vaters Ottmar, der auf der Tribüne saß – den kaum noch für möglich gehaltenen Ausgleich. Es war schon etwas kurios, wie der Ball letztlich den Weg über die Torlinie fand. Und es hätte noch besser kommen können für die Gelb-Schwarzen, denn bei einer Eckenserie brannte es durchaus lichterloh im „Fünfer“ der Allgäuer.

Eingewechselter Samuel Barth als Vorbereiter

Dass die Gäste noch den Lucky Punch setzen konnten, spricht einerseits für ihre Klasse. Doch auch dieses Gegentor war vermeidbar. Mit viel Glück landete ein Ball exakt an der Grundlinie beim eingewechselten Samuel Barth. Der legte zurück auf Tim Buchmann, welcher die Kugel mit der letzten Aktion der Begegnung im langen Eck unterbrachte. Riesenjubel bei den mitgereisten TSV-Fans, Totenstille hingegen auf SVK-Seite. Diesen ultraspäten K.o. hatten die Gastgeber ganz und gar nicht verdient.

Stefan Kröger: „Es war ein Gefühlschaos“

„Es war ein Gefühlschaos“, fand auch Kotterns Co-Trainer Stefan Kröger, „am Ende ist unser Sieg natürlich schon etwas glücklich.“ Er sei „unfassbar zufrieden“ mit der Leistung seiner Truppe, machte jedoch auch den Demmelbauer-Schützlingen „ein großes Kompliment für einen Kampf auf hohem Niveau, den sie uns geliefert haben“. Mit Lob sparte auch der Hausherren-Chefanweiser trotz des bitteren Endes nicht: „Das war eine sehr ordentliche Leistung gegen einen sehr, sehr guten Gegner. Ich denke mal, Kottern wird vorne mit dabei sein.“ Demmelbauer habe positive Dinge gesehen, „aber auch negative, die es jetzt aufzuarbeiten gilt“.

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