Meyers Triumph im Großen Preis von Ising
Reichert räumt ab und teilt sich den Sieg in der Kür – Wetter top, Resonanz riesig: Etwa 20 000 Besucher

10.09.2024 | Stand 10.09.2024, 16:05 Uhr |

Gewann den Großen Preis von Gut Ising: Elisabeth Meyer mit Let it Shine. − Foto: Weitz

Das war ein würdiger Abschluss für ein hervorragendes Turnier: Elisabeth Meyer (RV Hüttental) hat zum Abschluss des zweiwöchigen Chiemsee-Pferdefestivals auf Gut Ising den Großen Preis gewonnen.

Die Springreiterin verwies im Stechen des S-Springens mit ihrer achtjährigen Stute Let it Shine die Konkurrenz auf die Plätze – unter anderem Simone Blum (LRFV Massenhausen), die Weltmeisterin von 2018 wurde Vierte. „Elisabeth hat ja früher einige Jahre bei uns in Ising gearbeitet, jetzt hat sie mit einem selbst ausgebildeten Pferd gewonnen“, zeigte sich Turnierleiterin Sylvia Gugler beeindruckt. Das war sie auch vom Zuschauerinteresse bei traumhaften Bedingungen: Laut ersten Schätzungen waren es insgesamt „um die 20.000 Zuschauer“ in den vergangenen beiden Wochen in Ising.

Hochwertiges Duell unter Flutlicht

Ebenso beeindruckt zeigte sich Gugler auch von den Leistungen von Yara Reichert (RFr. Landgestüt-Landshut) und Jessica Neuhauser (RV Waldhauser Hof) in der Grand Prix Kür. Beide lieferten sich vor „vollem Haus“ unter Flutlicht ein hochwertiges Duell – und wurden letztlich punktgleich Siegerinnen. „Punktgleichheit gibt es schon einmal bei ,normalen‘ Prüfungen, aber auf Grand-Prix-Niveau ist das eine absolute Seltenheit“, weiß Gugler. Reichert und Neuhausern verwiesen den sechsmaligen U25-Europameister Raphael Netz (RFV Aubenhausen) auf Rang 3. Fünfte dieses Wettbewerbs mit stimmungsvoller Atmosphäre wurde „Gastgeberin“ Sylvia Gugler. Sie lobte ihren neunjährigen Wallach Vulkano: „Er ist zum ersten Mal eine Kür gegangen, das hat er super gemacht“, freute sie sich. Gugler hatte die Gesamt-Turnierleitung inne, während für die Dressurwettkämpfe Petra Hofmann als Turnierchefin fungierte. „Außerdem war sie für alle Siegerehrungen zuständig – sowohl beim Springen als auch in der Dressur“, ergänzt Gugler.

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Yara Reichert „hat richtig abgeräumt“, lobt sie. Denn Reichert hatte bereits den Grand Prix de Dressage zu ihren Gunsten entschieden und holte sich noch zwei weiteren Siege. In einer Dressurpferdeprüfung der Klasse S lag sie auf Force Majeure vorne, in einer Prüfung der Klasse M gewann sie mit About You. Zugleich wurde sie hiermit Skyline to B punktgleich Zweite mit Sylvia Gugler (PSC Ising/Phosphor).

Viele weitere Herausforderungen bei den Springreitern

Bei den Springreitern gab es neben den Wettbewerben der Amateur Tour (Small, Medium und Large) viele weitere Herausforderungen. So setzte sich etwa in einer Springprüfung der Klasse S** (1,45 m) Helmut Schönstetter (PF Englhör) auf Campino an die Spitze vor Wolfgang Puschak (RV Augsburg-West) auf Zirona. Einen souveränen Ritt zeigte hier auch Elisabeth Meyer und wurde Fünfte. Den möglichen Sieg verfehlte der Luxemburger Basile Bettendorf: Mit Kempfs Balero war er auf klarem Kurs zur Bestzeit, doch am letzten Hindernis unterlief dem Duo ein Fehler. So gab es in dieser Prüfung, die genauso hoch dotiert war wie der große Preis (Gesamtpreisgeld jeweils 28200 Euro) „nur“ den 12. Platz für Bettendorf. Starke Siebte wurde hier Nina Lange vom PSC Ising auf Charlotte.

Sieg für Wolfgang Puschak in einer Zwei-Phasen-Springprüfung

Bettendorf entschied dafür eine Zwei-Phasen-Springprüfung für siebenjährige Pferde (1,35 m) auf Achy Breaky Heart zu seinen Gunsten. Einen Sieg gab's auch für Wolfgang Puschak in einer Zwei-Phasen-Springprüfung mit sechsjährigen Pferden. Erfreulich aus heimischer Sicht: In der Amateur Tour Small feierten in einer Zwei-Phasen-Springprüfung die Isinger Reiterinnen durch Alexandra Straßer vor Lisa Sophie Daxenberger und Julia Aschenbrenner einen Dreifacherfolg. Erste in einem Springen der Amateur Tour Large wurde zudem Leticia Hirmer vom PSC Ising, die Nathalie Fichtner (PSV St. G. Ingolstadt-Hagau) auf Rang 2 verwies. Fichtner gewann dafür ein Springen in der Amateur Tour Medium (1,25 m) – und in diesem wurde Faye Füllgraebe-Jung, Ehefrau des Vielseitigskeits-Olympiasiegers Michael Jung, Fünfte.

Gleich zwei Siege fuhr Emma Bachl (RFV Pfarrkirchen) ein: Eine Springprüfung (1,25 m) gewann sie auf Duke, noch höher einzuschätzen war ihr Erfolg im S**-Springen (1,45 m) auf Classic White. Hier verwies sie den mehrmals auf vorderen Plätzen auftauchenden Alexis Goulot (Frankreich) auf Rang 2. Dritter wurde der Däne Mathias Norheden Johansen (ehemals Ising), der auch schon in der Vergangenheit große Erfolge auf dem Isinger Springplatz gefeiert hatte.

In der Wettkampfpause gab’s Ausschnitte der Gold-Ritte

Eine besondere Ehrung hatten die Organisatoren für Vielseitigkeits-Olympiasieger Michael Jung sowie die Olympiasiegerin im Einzel und im Team, Jessica von Bredow-Werndl, vorbereitet: In einer Wettkampfpause wurden Ausschnitte ihrer Gold-Ritte gezeigt – mit dem Original-Kommentar des renommierten Reitsport-Experten Carsten Sostmeier, der in Ising vor Ort war und anschließend vor vollem Haus noch mit beiden Aktiven ein Interview führte.

Gugler: „Es ist rundum alles perfekt gelaufen“

„Es ist rundum alles perfekt gelaufen. Das Wetter war bis zum Schluss super, nur bei der Siegerehrung zum Großen Preis hat es etwas genieselt“, bilanziert Gugler. Das Chiemsee-Pferdefestival – bei dem in der zweiten Woche jeweils das Dressurreiten zum Springreiten hinzukommt – hat auch in Sachen Zuschauer wieder alle Hoffnungen erfüllt. Die gute Resonanz freute natürlich auch die Aussteller der Isinger Marktwoche, die dadurch ihre Produkte erfolgreich anbieten konnten. Ebenso „hatten wir wieder ein tolles Kinderprogramm“, hebt Gugler hervor. Am Ende des Turniers konnte das Helferteam kurz durchschnaufen, ehe tags darauf die Aufräumarbeiten begannen. Und damit zugleich schon die Planungen für 2025 – der Erfolg dieses Jahres ist eine große Motivation.

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