Dass in der Talmühle in Traunwalchen seit vielen Jahren Strom aus Wasserkraft gewonnen wird, ist allseits bekannt – neu ist aber, dass mit Strom aus der Sonne das Traunreuter Trinkwasser gefördert wird. Wie aus einer Pressemitteilung der Stadt hervorgeht, lassen die Stadtwerke Traunreut aktuell eine Photovoltaikanlage (PV) mit einer Leistung von 215 kWp auf einem Dach der Talmühle errichten.
Mit dem Strom aus der PV-Anlage kann ein Großteil des Stroms, der für die Förderung des Traunreuter Trinkwassers aus der Brunnengalerie Traunwalchen benötigt wird, selber erzeugt werden. Die PV-Anlage, die aus etwas über 500 Modulen besteht, hat eine Fläche von circa 1000 Quadratmetern. Vier Wechselrichter im Keller der Halle wandeln den Gleichstrom der PV-Anlage in den erforderlichen Wechselstrom um. Die Anlage kommt ohne Batteriespeicher aus, denn der solar erzeugte Strom kann tagsüber genutzt werden. Hierfür wird die Betriebsweise der Brunnenpumpen entsprechend geändert und von Nacht- auf Tagbetrieb umgestellt. Mit den komplexen Planungen und Simulationen wurde bereits 2022 begonnen.
Statik und Netzverträglichkeit geprüft
Nach positiver Prüfung der Gebäudestatik und der Netzverträglichkeit wurde Ende 2023 eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt, Anfang 2024 hat dann die Firma Abel ReTec aus Engelsberg den Auftrag zur Errichtung der PV-Anlage erhalten. Die Firma Danner stellt derzeit die elektrische Verbindung zwischen den Wechselrichtern und der Trafostation her.
„Wir freuen uns sehr, dass wir in der unmittelbaren Nähe ein geeignetes Dach gefunden und bekommen haben. Eine PV-Freiflächenanlage im Wasserschutzgebiet wäre mit hohen Auflagen verbunden gewesen, die wir kaum hätten erfüllen können“, sagt Frank Wachsmuth, Leiter der Stadtwerke Traunreut. Traunreuts Bürgermeister Hans-Peter Dangschat ergänzt: „Die Errichtung dieser PV-Anlage zeigt, dass sich unser Auftrag, wirtschaftlich zu arbeiten, hervorragend mit unserem Anspruch der Nachhaltigkeit ergänzen kann. Durch den Betrieb der neuen PV-Anlage können jedes Jahr circa 100 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden. Mein Dank geht an alle beteiligten Firmen für die gute und reibungslose Zusammenarbeit.“
− red
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