Von Axel Effner
Unter dem Motto „Aufbruch statt Krise“ möchte die Stadt Traunstein die aktive Belebung der Innenstadt angehen.
Nach der Neubesetzung des Geschäftsführerpostens im Stadtmarketing mit Hans-Peter Weiß im Sommer wurde das Team bereits um zwei Mitarbeiter, Annette Resch und Hans Wembacher, personell aufgestockt. Ebenso etabliert wurden ein City- und ein Innenstadtmanagement. Dafür bekam die Stadt bereits Förderungen von Bund und Land bewilligt.
In einer Online-Pressekonferenz stellte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer zusammen mit Marketingexperten jetzt erste konkrete Planungen und Ideen vor. Sie sollen zusammen mit den neuen Partnern im Rahmen eines Informationsabends für interessierte Bürger, Einzelhändler und Immobilieneigentümer am Mittwoch, 16. November, ab 19 Uhr in der Klosterkirche der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Wie der Rathaus-Chef erläuterte, lassen die fortlaufenden Krisen wie die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die steigenden Energiepreise auch Traunstein nicht unberührt. Dies zeige sich unter anderem an den wachsenden Leerständen in der Innenstadt. Dieser Entwicklung wolle die Stadt nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv gegensteuern. Zusammen mit Hans-Peter Weiß vom Stadtmarketing, Christian Hörmann von der CIMA Beratung und Management GmbH in München und anderen Akteuren vom „Team Innenstadt“ habe die Stadtverwaltung die Situation analysiert und bereits erste Konzepte entwickelt.
Dazu gehört etwa die angedachte Einführung eines digitalen städtischen Gutschein-Systems, dessen Vorbilder in Bamberg und Würzburg bereits erfolgreich den Praxistest bestanden haben. Beteiligt sind daran Einzelhandelsgeschäfte, Dienstleister, die Gas-tronomie und Freizeiteinrichtungen. Wie Christian Hörmann in der Pressekonferenz betonte, umfassen die neuen Impulsideen zur Belebung der Innenstadt auch einen Existenzgründerwettbewerb für leerstehende Ladenlokale. Dies habe sich zum Beispiel in Bad Reichenhall und Ried im Innkreis bewährt. Durch die erfolgreichen Neuansiedlungen seien auch neue Arbeitsplätze geschaffen worden.
Hans-Peter Weiß ergänzte, dass es auch darum gehe, mit Hilfe digitaler Hilfsmittel die Passantenfrequenz und -verweildauer in der Traunsteiner Innenstadt anonymisiert zu erfassen. So könne die Arbeit des Einzelhandels auf der Grundlage „einer konkreten Datenbasis anstatt nur des Bauchgefühls“ gezielt unterstützt werden. Ebenso wichtig seien neue Erkenntnisse, die sich die Stadt aus der Erstellung eines neuen Einzelhandelskonzepts erhofft. Ein weiterer wichtiger Punkt seien Veranstaltungen wie etwa die „Italienische Nacht“, die Traunstein neue Impulse zur Belebung der Innenstadt geben.
