Weltmeister im Fußball, erste Urlaubsfahrten, wunderbare Warenwelt der Quelle-Kataloge – endlich war das Leben in den 1950er Jahren nach Deutschland zurückgekehrt. Aber diese bunte Wirtschaftswunderwelt hatte auch Schattenseiten. Eine davon war die fast völlige Verdrängung der Nazivergangenheit – und mit ihr die Rückkehr strammer Nazis in Wirtschaft, Gerichte, Armee und in höchste politische Ämter. Diesem Thema widmet der Historiker Friedbert Mühldorfer einen Vortrag und beleuchtet darin Ausmaß und Hintergründe dieser Verdrängung, ergänzt durch Beispiele aus dem Landkreis Traunstein, und würdigt auch Menschen wie den Staatsanwalt Fritz Bauer, der sich diesem Zeitgeist widersetzte. Die Heimatzeitung hat mit Mühldorfer über das KZ-Außenlager Trostberg, die schwierigen Untersuchungen zu den Morden in Surberg und die rasche Integration „strammer Nazis“ in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Der Vortrag von Friedbert Mühldorfer findet am Dienstag, 28. März, von 19.30 bis 21 Uhr im Erdgeschoß, Raum 0.07, der Fachakademie für Sozialpädagogik in Traunstein statt. Anmeldung möglich über die vhs Traunstein.