Traunreut
Modernes Arbeitsumfeld für 400 Mitarbeiter in Traunreut

Neues Heidenhain-Entwicklungsgebäude in Bauausschuss vorgestellt – Ab Herbst soll gebaut werden

23.03.2023 | Stand 25.10.2023, 11:21 Uhr

Hier auf dem derzeit leerstehenden Grünstreifen soll das Entwicklungsgebäude an der Werner-von-Siemens-Straße entstehen. −Foto: Reichgruber

Von Christiane Vogl

Ein „modernes Arbeitsumfeld“ für rund 400 Mitarbeiter soll in den nächsten Jahren auf dem – noch leeren – Grünstreifen an der Werner-von-Siemens-Straße entstehen. Die Firma Heidenhain plant ein neues Entwicklungsgebäude im Bereich des ehemaligen Norma-Marktes und möchte dabei vor allem auf Nachhaltigkeit setzen. Genaueres wurde nun im Traunreuter Bauausschuss vorgestellt.

Wie Felix Welkhammer von Heidenhain in der Bauausschusssitzung erklärte, beabsichtige man mit dem neuen Gebäude, die Entwicklungsmitarbeiter an einem Arbeitsplatz zu konzentrieren. Derzeit sei die Produktentwicklung auf mehrere Standorte verteilt. Insgesamt werde der Neubau eine Nutzfläche von rund 13400 Quadratmetern aufweisen und teils sechs Etagen hoch werden – in einem Teilbereich nur vier Etagen. Damit soll das neue Gebäude stellenweise bis zu 25 Meter hoch werden, ähnlich wie das benachbarte Parkhaus der Firma. „Wir wollen ein modernes und attraktives Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter schaffen“, betonte Welkhammer in der Sitzung. Nach der Fertigstellung des Gebäudes, die derzeit für das erste Quartal 2026 geplant ist, sollen 400 Mitarbeiter auf der Nordseite des Firmenareals arbeiten können.

Beim Bau des Entwicklungsgebäudes möchte die Firma zudem stark auf Nachhaltigkeit setzen, wie Architekt Nikolaus Forth ausführte. Der Neubau soll ganz nach EG-40-Standard erfolgen, wodurch sich der Energiebedarf um 60 Prozent verringere. „Auch wichtig war uns die Energieeffizienz. Zum Beispiel soll das Gebäude durch die Erdwärmesonden autark werden“, erklärte Forth. Die Überschusswärme solle zusätzlich eingespeist werden. Weiter erklärte der Architekt, dass Heidenhain durch Wärmeradtechnologie den Energieverbrauch im Gebäude enorm senken wolle. Durch diese effiziente Wärmerückgewinnung könnten jährlich sogar 65 Tonnen CO2 eingespart werden. „Es sind Photovoltaik-Anlagen geplant, aber auch begrünte Dächer“, so Forth weiter. „Auch haben wir vor, eine DGNB-Zertifizierung für den Bau zu erhalten.“

Mit Blick auf die Zeitschiene erklärte Nikolaus Forth, dass man bereits im Mai mit den ersten vorbereitenden Arbeiten starten werden. Der Baubeginn sei für Herbst diesen Jahres geplant, sodass man auf eine Fertigstellung im ersten Quartal 2026 hoffe. Nach dem Umzug sollen dann die Gebäude im Altbestand saniert werden.

Wie Bürgermeister Hans-Peter Dangschat zu Beginn der Sitzung erklärte, habe die Stadt bereits 2002 und 2018 die Grundlagen für das neue Gebäude geschaffen, indem der Bebauungsplan „Misch- und Gewerbegebiet östlich Stadtmitte“ entsprechend geändert wurde. „In ein paar Punkten sind die Festsetzungen des Bebauungsplans nun aber nicht erfüllt“, erklärte Dangschat. Daher sei eine Befreiung von diesen notwendig.

Grundlagen seien bereits vor Jahren geschaffen worden

Genauer geht es um mehrere Überschreitungen der Wandhöhen bezüglich der Lüftungsanlage auf dem Hauptgebäude sowie des Lichtgrabens an der Nordfassade. Da aber auch die Lüftungsanlagen auf den Dachflächen dem Energiekonzept dienen, gab es seitens der Stadtverwaltung keine Einwende. Diese fügte an, dass sich die Anlage städtebaulich aufgrund der vorgesehenen Verkleidung gut in die Umgebung einfüge. Auch in Hinblick auf den Lichtgraben, der an der Nordfassade entstehen und die Räume im Untergeschoss belichten soll, gab es laut Verwaltung keine Beanstandung. Ebenfalls eine Befreiung benötigte die Lage der Feuerwehrzufahrten, des Fahrradstellplatzes und der Parkplätze. Auch hier gab es grünes Licht.

So sprachen sich letztlich auch die Ausschussmitglieder für die Befreiung von den Festsetzungen aus. Michael Mollner (L!Z) gratulierte Heidenhain zu einer gelungenen Planung und betonte, dass ihm gefalle, dass hier keine „Klagemauer hingestellt wird“. Paul Obermeier (Freie Wähler) wollte wissen, ob der Radweg entlang der Werner-von-Siemens-Straße erhalten bleibt. Bürgermeister Dangschat konnte bestätigen, dass sich hier nichts ändern wird.

Wie es um die Bestückung der Halle steht, fragte Christian Stoib (SPD). Auch wollte er wissen, von wo beladen werde und wo die Mitarbeiter heimgehen. Er sah verkehrsbedingt Probleme, sollte dies alles über die Werner-von-Siemens-Straße erfolgen. Felix Welkhammer erklärte, dass sich der Verkehr auf dem Werksgelände bewegen werde. Es könne sein, dass der Tieflader ein bis zweimal jährlich über die Siemens-Straße müsse. Grundsätzlich aber würden die Hauptverbindungen intern auf dem Süd-Ost-Weg verlaufen.