Stopp-Konzept, Kapitänsregel
Lehrabend der Ruperti-Schiedsrichter: Stefan Gerber stellt Änderungen vor

07.08.2024 | Stand 07.08.2024, 9:00 Uhr |

Beim Pflichtlehrabend der Schiedsrichtergruppe Ruperti stellte Lehrwartsvertreter Stefan Gerber die Regeländerungen vor. − Foto: td

Die neue Fußball-Saison ab der Kreisliga abwärts steht in den Startlöchern. Nicht nur die Mannschaften, sondern auch die Schiedsrichter bereiten sich aktuell mit Testspielen vor. Dazu gehört neben dem praktischen Teil auch die Theorie. Im jüngsten Pflichtlehrabend im Traditionswirtshaus „Sailer Keller“ in Traunstein wurden die Referees mit den Regeländerungen vertraut gemacht.

Zudem verkündete Gruppenobmann Hans Wichtlhuber die Qualifikationen zur neuen Spielzeit. Bei den Spitzenschiedsrichtern gab es erfreuliche bestätigte Ergebnisse: Alexander Petzke (BSC Surheim) schaffte den Aufstieg als Schiedsrichter des Nachwuchs-Leistungszentrums (NLZ) in die Landesliga, zudem wurde er mit seinem Bruder Dominik als Assistent bei den DFB-B-Junioren nominiert. Neben Petzke sind Patrick Schönherr (ASV Piding) und Michael Hagl (TSV Bergen) in der Landesliga vertreten. In die Bezirksliga schaffte es Samuel Schrag (TSV Bad Reichenhall) als Aufsteiger, Dominik Baumgartner (DJK Kammer), Dominik Petzke (BSC Surheim), Lukas Windfellner (SV Neukirchen) und Andreas Klinger (SV Leobendorf) bleiben weiter in dieser Klasse. Verena Weber (SV Laufen) erscheint dagegen nicht mehr auf der Bezirksliga-Frauen-Liste. 17 Unparteiische stehen in der Saison 2024/25 für die Kreisliga-Spiele zur Verfügung, die bekanntermaßen mit Assistenten geleitet werden.

Im Fachjargon Cooling-off-Periode

Zweiter großer Punkt waren die Regeländerungen, die von Lehrwarts-Vertretung Stefan Gerber (Pittenhart) verständlich erklärt wurden. Neben einigen geringfügigen Änderungen waren alle anwesenden Schiedsrichter gespannt auf die Neuerung des Stopp-Konzeptes – im Fachjargon Cooling-off-Periode genannt – sowie die bei der Fußball-Europameisterschaft erprobte Kapitänsregel als Neueinführung. Beides gilt seit dem 1. Juli. Der Schiedsrichter hat beim Stopp-Konzept nun die Möglichkeit, die erhitzten Gemüter zu beruhigen, in dem er beide Mannschaften in ihren jeweiligen Strafraum schickt und das Spiel mittels Beruhigungspause unterbricht. Es darf dann nur der Kapitän den Sechzehner verlassen, um mit dem Unparteiischen die Situation zu klären.

Die neue Kapitänsregel wurde als Kapitänsdialog nähergebracht. Es ist die Anweisung, dass sich nur der Teamkapitän an den Schiedsrichter wenden darf, um eine wichtige Entscheidung erklärt zu bekommen. Die Mannschaftsführer sind zudem dafür verantwortlich, dass ihre Mitspieler die Unparteiischen respektieren, Abstand halten und sie nicht bedrängen. Akteure, die die Rolle des Kapitäns ignorieren, beim Referee reklamieren oder sich respektlos verhalten, werden verwarnt. So steht es in den Statuten, die nun auch die Schiedsrichter in ihren Vereinen erklären sollen, damit alle zum Saisonstart gewappnet sind und es nicht unliebsame Überraschungen gibt. „Allerdings braucht alles seine Anlaufphase, das ist bei jeder Neuerung so“, so Gerber, der dabei auf die Vernunft der Spieler aber auch seiner Schiedsrichter setzt.

− td

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