Traunreut
Kreative Bilder an Traunreuter Trafostationen sollen Gekrakel ersetzen

Werkausschuss befasst sich mit Aktion zur Bemalung – Schmierereien sollen so vermieden werden

21.03.2023 | Stand 25.10.2023, 11:21 Uhr

Bunt, aber nicht schön: An vielen Trafostationen, wie hier an der Rauschbergstraße, sind Schmierereien zu finden. −Foto: Vogl

Überschaubar war die Tagesordnung des Traunreuter Werkausschusses am Montagnachmittag: Thema waren die Strom-Trafostationen im Stadtgebiet – genauer gesagt, die Schmierereien, die an diesen oft zu finden sind. Mit einer Bemalungsaktion möchte man nun solchem Gekrakel vorbeugen und gleichzeitig das Stadtbild etwas verschönern.

Wie Zweiter Bürgermeister Reinhold Schroll (CSU) zu Beginn der Sitzung erklärte, besitzen die Stadtwerke Traunreut seit einiger Zeit einen Eigentumsanteil von 51 Prozent des Stromnetzes. Zu diesem gehören auch die Trafostationen. „Leider machen wir immer wieder schlechte Erfahrungen mit Schmierereien“, so Schroll. Der Betreiber, die Bayernwerke Netz GmbH, müsse sich daher regelmäßig um die Reinigungsarbeiten kümmern, was mit einem enormen Zeitaufwand verbunden sei.

Aus Erfahrung, so das Bayernwerk, würden Trafostationen, die künstlerisch verschönert wurden, seltener durch Unbekannte mit Symbolen oder Graffitis beschädigt. „In anderen Städten hat das gut geklappt. Bevor die betroffenen Stationen ständig geweißelt werden müssen, probieren wir es jetzt so“, sagte auch Stadtwerkeleiter Frank Wachsmuth.

Ob sich der gewünschte Effekt auch in Traunreut einstellt, muss jetzt in einer Art „Pilotversuch“ getestet werden. Positive Rückmeldungen seitens der ins Boot geholten Einrichtungen habe es schon gegeben. Neben der Mittelschule haben sich auch die Realschule, das JUZ und das Gymnasium bereiterklärt, an dem Projekt teilzunehmen und die Trafostationen kreativ zu bemalen. Wie Wachsmuth erklärte, habe man auch einen ersten Termin gemeinsam mit Vertretern des Bayernwerks vereinbart, um mit den Teilnehmern zu klären, welche Vorgaben des Bayernwerks einzuhalten und welche Stationen zu verschönern sind. Auch soll die Frage nach einem möglichen gemeinsamen Thema geklärt werden.

Konrad Unterstein (Freie Wähler) erkundigte sich, wie viele Trafostationen es im Stadtgebiet gibt, beziehungsweise, welche betroffen wären. Dies werde noch geklärt, sagte Wachsmuth. Das Bayernwerk werde eine Auflistung schicken, dann sollen vorerst Stationen gewählt werden, die von Schmierereien besonders betroffen sind. Bezüglich des Motivs hatte Martin Czepan (Grüne) eine Idee: Er schlug vor, die erneuerbaren Energien, beispielsweise das Geothermiekraftwerk oder Photovoltaik, thematisch aufzugreifen. Zustimmen konnte dem Sepp Winkler (Bürgerliste) allerdings nicht: „Die Jugendlichen sollten bei der Gestaltung frei sein. Es gibt mehr Themen als Umwelt, die die Jugendlichen beschäftigen.“ Zudem vermisse er die Berufsschule der Jugendsiedlung als weiteren Projektpartner. Auch Christian Stoib (SPD) schloss sich in Sachen Motividee seinem Vorredner an und sprach sich ebenfalls für eine freie Gestaltung aus.

− vc