Tickets noch verfügbar
„Ich weiß, dass ich das Ding gewinnen werde“: Profiboxer Serge Michel vor Heimkampf am 17. Mai in Stein

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06.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:34 Uhr

Im März hat der Serge Michel aus Traunreut (rechts) Geriso Aduashvili (Georgien) in Hamburg bezwungen. Im Felsenkeller in Stein soll der nächste Sieg folgen. −Foto: imago images

„Ich weiß, dass ich das Ding gewinnen werde.“ Serge Michel ist bereit. Am 17. Mai steigt der Traunreuter wieder in den Ring. Nicht irgendwo, sondern beim Heimevent im Felsenkeller in Stein a. d. Traun, für das es noch Tickets gibt. Das Duell im Cruisergewicht gegen den Tschechen Alessandro Jandejsek ist eines von acht an diesem Abend. Die Vorfreude? „Riesig, es gibt nichts Besseres als vor heimischem Publikum zu boxen“, erklärt der Traunreuter, der schon an vielen Orten – weltweit – die Fäuste fliegen ließ.

Eineinhalb Wochen lang war Michel zur Sparringsphase in Spanien. Am Sonntag, 7. Mai, geht’s wieder zurück. „Ich bin aktuell mehr als topfit“, betont er. Bis zum Kampf passiere sportlich gesehen „nichts Großartiges mehr“. Der letzte Feinschliff ist angesagt. Diesen wird er unter der Woche in München vornehmen, denn ab Montag, 8. Mai, ist der frühere Sportsoldat Reservist bei der Bundeswehr in der bayerischen Landeshauptstadt.

„Ich möchte in dieser Zeit Kontakte knüpfen“

Dazu entschieden hat sich der Familienvater zum einen zur finanziellen Absicherung und zum anderen „möchte ich in dieser Zeit Kontakte knüpfen“. Zudem kann er sich nebenbei fit halten. „Ich denke, dass das ganz gut funktionieren wird, dass ich mein Training wie gewohnt durchziehen kann.“ Anfang August geht’s dann mit der Familie in den Urlaub, ehe im Herbst der Fokus wieder auf dem Boxen liegen wird. „Da gibt’s ein paar interessante Optionen. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen“, so der 34-Jährige. „Ich kann aber versprechen, dass es noch mindestens einen weiteren Kampf – hoffentlich einen internationalen – geben wird.“

Jetzt steht erst mal das Duell in Stein an, das zweite in diesem Jahr. Im März hat Michel den Georgier Geriso Aduashvili in Hamburg mittels Technischem K.o. bezwungen. Es war sein 14. Sieg im 17. Profiduell, der zweite im Cruisergewicht. Eigentlich war die Auseinandersetzung als Aufbaukampf angedacht. Denn: Ursprünglich war am gestrigen Freitag ein Titelkampf in England geplant. „Es gab eine mündliche Zusage, eigentlich war alles fix“, erklärt der „Bavarian Sniper“. Nach seinem Erfolg in der Hansestadt kam die Absage, der Gegner – ein Engländer – wollte laut dessen Promoter nicht gegen den Oberbayern antreten. „Weitere Erklärungen haben wir nicht bekommen“, erzählt er. „Ärgerlich, leider ist es im Boxgeschäft manchmal so.“

Nötig war der Sieg in Hamburg, weil Michel im September in Polen gegen den Gastgeber Nikodem Jezewski aufgeben musste. Die Regeln besagen nämlich, dass man sich nur mit einem Erfolg zuletzt um den Titel duellieren darf. „Das war unglücklich in Polen, ich habe einen Schlag abgekommen, und mein Auge wurde sehr dick. Ich habe alles doppelt und dreifach gesehen“, erklärt er. „Gesundheit geht vor“, Trainer Levent Cukur warf das Handtuch. „Meine größte Befürchtung war, dass das Auge selbst verletzt ist, was sich bei einem Arztcheck zum Glück nicht bestätigt hat.“ Abhaken und weitermachen lautet da das Motto. Aktuell sei er voll drin im Boxsport. „Ich war eine Zeit lang nicht so diszipliniert und zielstrebig. Das ist vorbei. Ich habe das Boxen zu meinem Lifestyle gemacht. Es macht einfach Spaß. Und wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich einen neue. Man muss nur bereit sein, durch diese dann auch zu gehen.“ Die Kämpfe, die jetzt noch kommen, „möchte ich annehmen und gewinnen, um im Ranking nach vorne zu kommen“.

Dabei fühlt er sich mit seinen 34 Jahren frisch und jung. „Für mich ist das ein super Alter. Generell ist es nur eine Zahl.“ Es komme auch darauf an, wie der Körper mitspielt, ob man im Großen und Ganzen verletzungsfrei bleibt. Wenn das passt, „kann man auch bis 45 kämpfen“, meint der Olympiateilnehmer von Rio 2016.

Dank an Freund und Co-Trainer Waldemar Beck

Unterstützung bekommt er von seinem Trainer Cukur, mit dem er seit einigen Monaten zusammenarbeitet. Dankbar ist Michel zudem seinem Freund und Co-Coach Waldemar Beck. „Er ist seit wahrscheinlich über 20 Jahren mein Wegbegleiter. Wir haben viele Trainings und unzählige Sparringseinheiten gemeinsam gemacht. Er kennt mich so gut wie kein anderer.“ Beck wird auch in eineinhalb Wochen wieder in der Ecke stehen, wenn’s gegen Jandejsek geht. Letzteren habe sich der Traunreuter angesehen, „ich weiß natürlich, wer mir da dann gegenüber steht“. Zu sehr beschäftige er sich mit seinem Gegner jedoch nicht, vielmehr schaue er auf sich selbst.

Den Hauptkampf bestreitet im Felsenkeller übrigens Bruder Fedor. „Ich sehe eine goldene Zukunft für ihn“, erklärt Serge Michel. „Es läuft wunderbar, er wird auch toll unterstützt.“ Zum Beispiel von Vater und Trainer Eduard Michel, der auch Serge viele Jahre gecoacht hat, sich jetzt jedoch auf den jüngeren Sohn fokussiert. „Ich bin unserem Papa sehr dankbar für alles, was er mir auf den Weg gegeben hat“, betont der 34-Jährige. Und genau das kann er am 17. Mai wieder zeigen.


Tickets fürs Boxevent am 17. Mai in Stein a. d. Traun gibt’s noch per WhatsApp an 0152/26121625.