Saison mit Höhen und Tiefen
„Ich habe Denise viel zu verdanken“: Biathletin Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf zieht Bilanz

12.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:43 Uhr

Die Vachendorferin Sophia Schneider ist bereits jetzt voll motiviert für die neue Saison. −Foto: Wukits

Eine zweitgeteilte Bilanz der vergangenen Saison, die jedoch überwiegend positiv ausfällt, zieht Biathletin Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf. Bis zur Weltmeisterschaft in Oberhof heimste die 25-Jährige neben Top-Platzierungen auch viel Lob für ihre Auftritte ein.

Danach meldete sich allerdings ihr Körper, die Anstrengungen zuvor forderten wohl ihren Tribut. Sie musste auf die Starts bei den restlichen drei Weltcups in Nove Mesto, Östersund und Oslo verzichten. „Ich hätte mir das anders gewünscht, aber ich musste auf meine Gesundheit Acht geben. Für die neue Saison bin ich voll motiviert, und ich werde wieder angreifen“, verspricht die Vachendorferin.

Zum Auftakt der Weltcup-Saison im finnischen Kontiolathi erreichte sie im Einzel den 11. Platz und verpasste damit eine Top-10-Platzierung nur knapp. Das holte sie im Sprint mit Rang8 nach und löste somit gleich das Ticket für die Heim-WM in Oberhof. In den weiteren Rennen bis zum Saisonhöhepunkt bot sie konstant gute Leistungen und verblüffte vor allem mit schnellen Laufzeiten.

WM-Silbermedaille Saison-Höhepunkt

Das Saisonhighlight war für die ehrgeizige Athletin schließlich die Silbermedaille in der Staffel bei der WM vor heimischem Publikum. Einem 13. Platz im Einzel ließ sie Rang 7 im Sprint und sogar Position 5 in der Verfolgung folgen. Während der Titelkämpfe erfolgte die zum Kult gewordene Aussage über die Goldmedaille ihrer Mannschaftskollegin Denise Herrmann-Wick: „Sie ist die Mami bei uns im Team – und wenn die Mami Gold holt, sind wir alle happy“, sagte Schneider im Fernseh-Interview. Nun braucht das Team jedoch nach dem Rücktritt der erfolgreichen 34-Jährigen eine „neue Mami.“ „Die wird es wohl so schnell nicht geben. Das wird im nächsten Winter eine Herausforderung für unser Team. Sie hat uns oft durch ihre Erfolge den Druck genommen. Ich habe Denise viel zu verdanken, sie hat mir viel beigebracht und oft gute Tipps gegeben“, erklärt Schneider und fügt hinzu, dass mit Franziska Preuß in der kommenden Saison wohl wieder eine erfahrene Athletin zurückkehren wird. „Alles in allem war das für mich ein lehrreicher Winter, und ich habe einen positiven Schritt nach dem anderen gemacht.“ Sie habe viele Erfahrungen sammeln können und freue sich auf die nächste Saison. Einer, dem sie vieles verdankt, was ihre sportliche Entwicklung betrifft, ist ihr Trainer am Stützpunkt Ruhpolding, Andi Birnbacher. „Das hat sich so ergeben mit dem Andi und seiner Gruppe. Ich bin nach der letzten Saison ein wenig in der Schwebe gestanden, wohin der Weg in Sachen Training gehen soll und bin dann bei ihm gelandet. Er hat intensiv mit mir gearbeitet und mich vorangebracht. Der Andi ist ein toller Trainer, und die Mädels im Team sind große Klasse, und es herrscht ein super Zusammenhalt“, beschreibt es die Sportlerin. Nach vielen Jahren mit Krankheiten und Verletzungen ist die Oberbayerin nun froh, in einer Truppe zu sein, in der eine gute Stimmung herrscht. „Der Teamspirit gehört zu einer guten Leistung. Aus der Vergangenheit habe ich viel gelernt. Erfolge und Niederlagen gehören dazu, Biathlon ist knallhart, aber auch eine Schule des Lebens.“

Lob an Coach Rudi Schöllmann

Nachdem es in der vergangenen Saison läuferisch bei Schneider bestens geklappt hat, will sie nun verstärkt an das Schießen herangehen. So hat sie sich einen neuen Schaft für ihr Gewehr beim Spezialisten Sandro Brislinger machen lassen. Schneider will jedoch bei allen ihren Leistungen auch auf ihren Trainer beim Zoll, Rudi Schöllmann, verweisen. „Er hat auch einen sehr großen Anteil, dass es bei mir so gut gelaufen ist“, betont sie ausdrücklich. Aktuell kann die Biathletin jetzt etwas ausspannen und sich von einem Sturz beim alpinen Skifahren erholen: „Da hat es mich sauber aufgestellt, zum Glück ist es nur eine schwere Rippenprellung, und es nichts gebrochen.“ Schließlich stehen jetzt mit Beginn des Frühlings auch noch ein paar heiße Matches auf dem Tennisplatz bevor, eines ihrer bevorzugten Hobbys neben der Leidenschaft für das Biathlon.

− shu