Noch nie ist der Hochfellnberglauf in seiner 50-jährigen Geschichte seit der Premiere 1974 wetterbedingt ausgefallen – das soll auch so bleiben. Der ungewöhnlich frühe und heftige Wintereinbruch mit rund einem Meter Neuschnee auf dem Hochfelln hatte dem veranstaltenden Skiclub Bergen um dessen Vorsitzenden und OK-Chef Dr. Jürgen Schmid zuletzt Kopfschmerzen bereitet.
Mittlerweile sind die umgefallenen Bäume und abgebrochenen Äste von der Laufstrecke entfernt worden. Auch die letzten Schneereste sind im warmen Föhnwind der letzten Tage geschmolzen. „Wir hoffen nun, dass die schlechten Prognosen nicht ganz eintreffen und das Wetter beim Lauf, wie prognostiziert, besser wird und wir eine zwar wie immer anspruchsvolle, aber durchgehend laufbare Strecke haben werden“, betont Schmid und empfiehlt den Läufern „stabilere Laufschuhe mit Profilsohle“.
OK-Chef auch wieder Kommentator im Zielbereich
Ansonsten ist alles angerichtet für die 50. Ausgabe des deutschen Berglaufklassikers, der wieder zahlreiche Topläufer aus nah und fern anziehen wird. Was die Meldungen anbelange, werde man die Vorjahresmarke übertreffen, berichtet der OK-Chef, der das 8,9 Kilometer lange Rennen mit 1074 Höhenmetern wieder im Zielbereich am Hochfellnhaus als Kommentator begleiten wird.
Bei den Spitzenathletinnen gibt’s eine gute und eine schlechte Nachricht: „Leider musste die deutsche Vorjahressiegerin Nina Engelhard wegen einer Fußverletzung kurzfristig absagen. Dafür kommt die zwölfmalige Hochfellnberglauf-Siegerin Andrea Mayr aus Österreich“, so Schmid. Die Experten sind sich einig, dass die 44-jährige Ausnahmeathletin alles daran setzen wird, ihren 13. Titel zu holen. Als Mayrs ärgste Konkurrentinnen gelten die aufstrebende Julia Ehrle sowie die Äthiopierin Syntayehu Kibebo.
Innerhofer, Becan und Co. zeigen, was sie drauf haben
Bei den Herren ist mit dem Österreicher Manuel Innerhofer, Dauerbrenner Timotej Becan aus Slowenien sowie Filimon Dawit aus Eritrea zu rechnen. Doch auch knapp dahinter dürfte es einen harten Kampf um die Plätze geben. Mit Riccardo Sterni aus Italien, Andrzej Dlugosz aus Polen, Silvio Wiltschnig aus Österreich, Michal Tuka aus der Slowakei sowie dem Slowenem Tadej Serdinsek sind einige Läufer am Start, denen Zeiten unter 50 Minuten zugetraut werden. Ob der 2017-Sieger Antonio Toninelli aus Italien mithalten kann, ist fraglich. Von den starken regionalen Läufern ist bislang nur Anian Rottmüller (PTSV Rosenheim) gemeldet. Gabriel Wimmer musste krankheitsbedingt absagen wie Vorjahressieger Remi Leroux aus Kanada (gesundheitliche Gründe).
Rund 45 Minuten wird es dauern, bis der Schnellste oben ist
Der mit Spannung erwartete Startschuss fällt am 29. September um 10 Uhr an der Talstation der Hochfellnseilbahn. Rund 45 Minuten wird es dauern, bis der schnellste Läufer das Ziel am Hochfellnhaus erreicht. Um 11.30 Uhr ist dort die traditionelle Flower Ceremony angesetzt, und um 14 Uhr folgt dann die offizielle Siegerehrung im Festsaal. Eingeleitet wird das Jubiläumsprogramm mit einem Festabend am 28. September. Neben der obligatorischen Überreichung der Startnummern (17 bis 18.30 Uhr) folgt ab 19 Uhr die Willkommensparty samt Nudelessen.
Ein Höhepunkt ist die Vorstellung einiger ehemaliger Hochfellnberglauf-Sieger der vergangenen 50 Jahre. Mit Hans Speicher und Wolfgang Pichler werden die deutschen Sieger von 1974 und 1975 präsentiert und auch ihre Landsfrau, die achtfache Siegerin (1975 bis 1982) Dr. Susanne Saller (damals Susi Riermeier) hat ihr Kommen zugesagt.
− mmü
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