Bruno Mayer und Christa Althammer vom „Herzenswunsch“-Hospizmobil des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) waren Ende Oktober mit dem unheilbar an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erkrankten 60-jährigen Florian und seiner Frau Lilly in ihrer früheren Lieblingsurlaubsregion in den Südtiroler Dolomiten unterwegs.
Das Ehepaar wohnt in der Nähe von Übersee am Chiemsee und hätte die emotional wichtige Reise aufgrund Florians schnell fortgeschrittener Erkrankung ohne die Hilfe der Rotkreuzler nicht mehr erleben können. ALS ist eine unheilbare, schwere Erkrankung des Nervensystems, die plötzlich auftritt und oft sehr schnell verläuft. Es werden dabei zunehmend vor allem motorische Nervenzellen geschädigt, die für die Kontrolle und Steuerung von Muskeln und Bewegungen zuständig sind.
Dolomiten in einer gewaltigen herbstlichen Farbenpracht
„Einen Lieblingsort wiederzusehen, den man in früheren Zeiten oft gemeinsam bereist hat und der mit besonderen Erlebnissen und großen Gefühlen verbunden ist, gehört zu den häufigsten Herzenswünschen unserer Fahrgäste“, erklärte Organisator Florian Halter. Florian und Lilly hatten viele Jahre lang wunderschöne Urlaube in Südtirol verbracht, bis vor kurzem ALS mit äußerst schnellem Verlauf diagnostiziert wurde. Freudig und aufgeregt zugleich erwarteten Florian und Lilly ihre Begleiter Bruno und Christa, die mit ihnen zunächst über den Brenner nach St. Andrä bei Brixen fuhren. Am nächsten Tag ging es durch das Grödnertal weiter über Wolkenstein zum Pordoijoch, wo sich beim Mittagessen die imposanten Südtiroler Dolomiten bei schönstem Wetter in einer gewaltigen herbstlichen Farbenpracht von ihrer schönsten Seite präsentierten.
Markttreiben in Bozen genossen
Am nächsten Tag wollte Florian unbedingt nach Bozen fahren, um dort das zu dieser Jahreszeit besonders ausgeprägte rege Treiben in der Innenstadt zu erleben und zu genießen. An den urigen Marktständen gab’s Mitbringsel für daheim und kulinarische Spezialitäten wie Südtiroler Speck, Käse, Gewürze und Schüttelbrot.
Ehrenamtliche Begleiter tief bewegt
Zurück im Hotel war Florian zwar erschöpft, aber äußerst glücklich über die unbeschreiblich intensiven und zugleich aber auch für ihn persönlich unwiederbringlichen Erlebnisse und Momente – im wehmütigen Bewusstsein, dass es seine letzte Südtirol-Reise war. Zurück im Landkreis Traunstein freuten sich Bruno und Christa ganz besonders über Florians große Dankbarkeit und den besonders herzlichen Abschied. „Mit anderen Menschen derart große Gefühle teilen und gemeinsam erleben zu dürfen, ist eine ganz besondere und mit jedem Fahrgast sehr individuelle Erfahrung, die auch unsere erfahrenen Ehrenamtlichen immer wieder aufs Neue tief bewegt und geistig wachsen lässt“, freute sich Halter.
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