49. Waginger Tennis-See-Pokal top besetzt
Fünf aus den Top 100 in Deutschland dabei, auch zwei Deutsche Meister – Es geht um 5000 Euro

30.07.2024 | Stand 30.07.2024, 8:18 Uhr |

Bekam eine Wildcard fürs Hauptfeld: Philipp Schroll vom TC Achental Grassau. − Foto: Kas

Es ist das älteste Tennis-Turnier in Südostbayern und hat an Attraktivität nichts eingebüßt: der Waginger See-Pokal. Ab Mittwoch (31. Juli) fliegen in der 49. Auflage wieder die Bälle in der Qualifikation, ab Donnerstag (1. August) schlägt das erneut top besetzte Hauptfeld auf. Es ist ein Premium-Turnier des Deutschen Tennisbundes (DTB) mit einer Dotierung von 5000 Euro, allein der Sieger nimmt 1600 Euro mit. Das Finale gibt es am Sonntag (4. August), 13 Uhr, und nur hier wird Eintritt von vier Euro verlangt. An allen anderen Tagen kostet Zuschauen nichts. Topgesetzt ist Jochen Bertsch aus Mannheim, aktuell die Nummer 23 der DTB-Rangliste. Fünf Spieler stehen unter den Top 100 von Deutschland.

„Wir dürfen uns auf hochkarätige Spiele freuen, wie in den letzten Jahren“, sagt Turnierdirektor Marcus Kleißl, dessen Vater Ludwig Kleißl heute Ehrenpräsident des TC Waging ist und das Turnier erfunden hat. Wie gefragt der Wettbewerb am Waginger See ist, zeigt allein die Meldung von Bertsch. „Noch nie hatten wir einen deutschen Spieler aus den Top 25 der Rangliste am Start“, freut sich Kleißl, der aber auf Vorjahressieger Lasse Pörtner verzichten muss. Der Stuttgarter, der mit seinen 17 Jahren im Vorjahr einer der jüngsten Sieger beim See-Pokal überhaupt war, hatte es nach dem Finale 2023 eilig, denn er schlug für den DTB im Junioren-Wettbewerb der US Open in New York auf. Seine Klasse zeigte sich in Waging, wo er in fünf Runden nur einen Satz abgeben musste. Dass er heuer nicht am Start ist, hängt damit zusammen, dass Pörtner Profi ist.

Topgesetzter Bertsch kein Unbekannter in Waging

Der topgesetzte Bertsch ist kein Unbekannter in Waging. Schon 2016 war er hier am Start und kam immerhin ins Halbfinale. Die Konkurrenz ist heuer aber groß für ihn, denn die Nummer zwei des Turniers, Kai Lemstra, ist nicht zu unterschätzen. Der 25-Jährige vom TC Schießgraben Augsburg stand vor zwei Wochen beim mit 10.000 Euro dotierten DTB-Premium-Turnier in Schliersee im Halbfinale und beim mit 7500 Euro dotierten Wettbewerb letzte Woche im Endspiel. Im DTB-Ranking steht er auf 47.

Ein alter Bekannter ist in Waging auch der an drei gesetzte Julian Onken. Der mittlerweile 36-Jährige war auf der ATP-Tour unterwegs, spielt jetzt in der Herren 30-Bundesliga und startet für den Uhlenhorster HC. Zweimal stand er am Waginger See im Viertelfinale, 2019 und 2022, aktuell ist er die Nummer 81 in Deutschland. Bleiben aus dem Favoritenkreis noch zwei Jungspunde, beide Jahrgang 2007. Da ist einmal der an vier gesetzte Sydney Zick (DTB 94) und zum zweiten der an fünf gesetzte Lieven Mietusch (DTB 100). Zick, der jüngste von drei Brüdern, ist erstmals in Waging am Start und spielt für den TC Dachau, Mietusch hat eine weitaus längere Anfahrt, schlägt für den TC Rot Weiß Wiesloch auf. Zu beachten ist aber auch Luca Hesselmann aus Regensburg, Viertelfinalist von Waging 2021.

Zwei Deutsche Meister sind auch am Start. Sebastian Schiessl vom TC Rot-Weiß Straubing zählt schon 41 Jahre, wurde aber am Sonntag in Worms neuer deutscher Titelträger bei den Herren 35. Und Marco Ontiveros ist deutscher Meister der U14, er startet für Iphitos München, muss aber in die Qualifikation.

Florian Walcher ein großer Hoffnungsträger

Und was ist mit heimischen Spielern? Über die Rangliste haben es nur drei ins Hauptfeld geschafft. Größter Hoffnungsträger ist Florian Walcher vom TC Achental Grassau, in der Zulassungsliste an 15 gelistet. Auch Maximilian Erhardt vom TC Übersee steht im Hauptfeld als Nummer 18. Dritter im Bunde ist Leopold Henss vom SV Pang. Ein vierter Spieler kommt mit Philipp Schroll hinzu. Der 28-Jährige vom TC Aachental Grassau ist seit Jahren in Waging am Start. Ihm gab Kleißl eine Wildcard, die Schroll deshalb benötigt, weil er aktuell nur in Österreich spielt. Dort schlägt er für den TC Schwaz in der Bundesliga auf und kämpft Anfang September mit seinem Club um die Meisterschaft. Schroll hat schon viele begeisternde Matches in Waging gezeigt und stand bereits 2015 im Halbfinale beim See-Pokal. Gespannt darf man auch auf Timo Meyer sein. Der 17-Jährige vom TSV Haar hat ebenfalls eine Wildcard erhalten, angefragt hatte für ihn der Bayerische Tennisverband (BTV) durch Tobias Summerer. Meyer trainiert in der Tennisbase des BTV in Oberhaching.

Endspiel am Sonntag um 13 Uhr

Das Turnier startet am Mittwoch um 9 Uhr mit dem Sign In für die Qualifikation, anschließend fliegen dann die ersten Bälle. Aus der Quali hoffen die heimischen Talente Elias Wölflick (TSV 1860 Rosenheim) sowie Alexander von Pfuel und Luis Albert (beide Wacker Burghausen) ins 32er-Hauptfeld zu kommen. Dabei sind auch die Altmeister Helmut Remböck (TV Altötting), der schon 53 Jahre zählt, und Hias Baumgartner (TSV Teisendorf), der 39 Jahre zählt. Insgesamt haben 60 Spieler gemeldet, 32 schlagen im Hauptfeld ab Donnerstag, 13 Uhr auf. Hart wird vor allem der Freitag, denn da stehen ab 11 Uhr Achtel- und Viertelfinalspiele an. Die beiden Semifinals gibt es dann am Samstag ab 12 Uhr, das Endspiel tags darauf ab 13 Uhr.

− kk



Artikel kommentieren