Ohne Center Stefan Gruber
„Das Spiel war wie ein Film“: Chiemgau Baskets mit herber Derby-Pleite – 78:100 gegen den SB Rosenheim

26.02.2024 | Stand 26.02.2024, 17:25 Uhr |

Die Chiemgau Baskets hatten im Heimderby große Probleme, Rosenheims Miodrag Mirceta (rechts) in den Griff zu bekommen. In dieser Szene hat Victor Langner mal die Nase vorne. − Foto: Weitz

Das war deutlich: Nach einer streckenweise schwachen Leistung unterlagen die Chiemgau Baskets dem Aufstiegsaspiranten SB Rosenheim am 15. Spieltag der 2. Regionalliga Süd in der AKG-Sportarena mit 78:100. Die Korbjäger des TV Traunstein fielen dadurch auf Rang 4 hinter München Basket zurück, gegen die sie allerdings noch zweimal antreten werden und dabei Platz 3 zurückerobern können.

Der Sportbund war zum ersten Mal in Traunstein zu Gast. Während Rosenheim jahrelang in der 1. Regionalliga Süd gespielt hatte und in der Vorsaison abgestiegen war, sind die TVTler in den vergangenen 15 Jahren von der Kreisklasse in die fünfthöchste deutsche Spielklasse aufgerückt. Ein Sieg hätte für den Aufsteiger nach dem 95:84-Erfolg im Hinspiel das Sahnehäubchen auf einer bislang erfolgreichen Saison sowie Platz 2 in der Tabelle bedeutet. Aber es kam anders.

Ohne ihren beruflich verhinderten Center Stefan Gruber hatten die Baskets unter dem Korb keinen Zugriff und gewannen kaum einen Rebound. Dazu zogen sich Unkonzentriertheiten, leichte Ballverluste und zahlreiche Fehlwürfe durch das ganze Spiel, sodass sie sich den erfahrenen und mannschaftlich geschlossen auftretenden Gästen, die von ihrem Pointguard Jguwon Brice Hogges engagiert angeführt wurden, klar geschlagen geben mussten. „Das Spiel war wie ein Film“, fasste es Baskets-Headcoach Aaron Mitchell zusammen. „Wir haben Momente gezeigt, in denen wir mithalten konnten, aber dann sind wir in ihre Falle getappt und haben ihre Spielweise übernommen. Das hat uns nicht gutgetan.“

Insbesondere den Rosenheimer Distanzspezialisten Miodrag Mirceta bekamen die Gastgeber nie in den Griff. 33 Punkte und neun Dreier erzielte der 1,94-Mann im Laufe der Partie. Das erste Viertel konnten die Traunsteiner zwar lange offenhalten und lagen bis zum 13:10 durch einen Drei-Punkte-Treffer von Vince Garrett nach vier Minuten auch immer wieder vorne. Aber die zweite Hälfte gehörte den Rosenheimern, die an dessen Ende mit 25:17 vorne lagen. Nach Wiederanpfiff ging es aus Sicht der Traunsteiner genauso schmerzlich weiter. Der Gast erhöhte durch zwei Mirceta-Dreier sowie Ignaz Geißinger innerhalb einer Minute auf 33:17, bis David Heuwinkel für die Hausherren einnetzte. Diese kamen zwar noch einmal auf 24:33 heran, doch letztlich konnten sie den Rückstand nicht mehr entscheidend verkürzen. Mit 39:47 ging es in die Halbzeitpause, in der die Kürgruppe der Abteilung Rhythmische Gymnastik des TV Traunstein das zahlreich erschienene Publikum unterhielt.

Die Baskets kamen nach der Pause dank zwei Dreiern von Adrian Mitchell noch einmal auf zwei Punkte heran. Dann jedoch lief beim Gastgeber überhaupt nichts mehr zusammen. Vier Minuten lang gelang kein Treffer mehr, das Viertel endete mit 57:69. Adrian Mitchell weckte mit einem seiner insgesamt sieben Drei-Punkte-Treffer noch einmal die Hoffnungen, doch Mirceta antwortete mit zwei Dreiern und Maximilian Perner legte nach, sodass der Gast in der 33. Minute mit 19 Punkten vorne lag – ein Vorsprung, dem die Traunsteiner bis zum Ende hinterherliefen.

„Ich weiß, dass meine Jungs diesen Rückschlag verkraften und in der nächsten Partie eine Top-Leistung bringen werden“, sprach Aaron Mitchell seinen Spielern nach dem Spiel Mut zu. „Ein besonderer Dank geht an unsere Fans für die unglaubliche Atmosphäre. Wir würden uns freuen, wenn sie uns im nächsten Spiel wieder so anfeuern.“ Den Chiemgau Baskets stehen an den kommenden beiden Wochenenden zwei Heimspiele bevor. Zunächst gastiert am 2. März Weilheim, bevor es eine Woche später gegen München Basket voraussichtlich zum Duell um Platz 3 kommt.

Für die Chiemgau Baskets spielten: Adrian Mitchell (29 Punkte/7 Dreier), Vince Garrett (22/2), David Heuwinkel (14), Noel Friedl (6/2), Victor Langner (3/1), Adam Jakob (2), Raphael Miksch (2), Marko Bamis, Lukas Blank, Niko Kolovos und Heye Gädt.

− sri

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