Während es draußen stürmte, nasskalt und trübe war, stimmten beim traditionellen vorweihnachtlichen Konzert des Sängerchores Traunreut in der katholischen Pfarrkirche wohlklingende und bekannte Weihnachtsweisen auf Christi Geburt ein. Unter dem Gedanken „Weihnachten ohne Grenzen“ spannten Chor, Streicher- und Harfenklänge einen Bogen vom Advent bis zum Weihnachtsfest.
Schade, dass die Kirche zum Heiligsten Erlöser nur halb voll gewesen ist. Die Mitwirkenden hätten größeren Zuspruch verdient. Höchster Respekt gebührt auch dem musikalischen Leiter Richard Kalahur. Kalahur war wegen eines häuslichen Unfalls schwer angeschlagen und musste von einem sogenannten Dirigentenstuhl aus den Takt angeben.
Bühler, Haydn und Mendelssohn-Bartholdy
Mit dem Lied „Seht, es kommt die heil’ge Zeit“, einem Satz von Manfred Bühler, und „O hehre Nacht“ von Adolph Adam stimmten Chor und Orchester auf die Ankunft des Herrn ein. Darauf folgte das Joseph-Haydn-Menuett, gespielt von den Streichern, ehe die beiden Solistinnen Elke Grammer (Sopran) und Sonja Burghartswieser (Alt) bei der bekannten Weihnachtshymne von Felix Mendelssohn-Bartholdy zum ersten Mal mit ihren klaren und natürlichen Stimmen überzeugten.
Dazwischen streute Karoline Speckbacher, die auch als Geigerin im Orchester saß, wunderschöne, mit großem Gespür vorgetragene Harfenklänge aus dem Böhmerwald und dem Alpenland ein. Der konzertante Reigen der Weihnachtsgeschichte wurde fortgeführt mit der bekannten Lobpreisung „Singt Gloria“ von Georg Friedrich Händel und dem Lied „Botschaft der Engel“, einem typischen Bühler-Satz.
Polnisches Weihnachtslied geht unter die Haut
Zwischen dem Andante aus der Sinfonie Nr. 27 von Josef Haydn und dem Largo aus dem Weihnachtskonzert von Francesco Manfredini sangen Grammer und Burghartswieser im Duett Franz Xaver Mozarts Weihnachtslied „Engel Gottes künden“. Zweifellos unter die Haut ging wieder das polnische Weihnachtslied „Lulajze Gottessohn.“ Die zutiefst anrührende Melodie gehört zum festen Repertoire des Chores.
Bei der abschießenden Botschaft „Tochter Zion, freue dich“ von Georg Friedrich Händel, stimmten Chor und Publikum die dritte Strophe gemeinsam an. Ein jubilierender Ausklang des kurzweiligen Konzertes, bei dem bis zum langanhaltenden Schlussapplaus absolute Stille herrschte.
Zwischen den musikalischen Beiträgen erzählte Pfarrer Thomas Tauchert heitere Weihnachtgeschichten. Etwa von der Arbeitserleichterung für das Christkind. Neben dem Sängerchor und den Solisten, bildeten Musikerinnen und Musiker des Ruperti-Orchester Traunreut das Streichensemble.
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