Der 20-jährige Altenmarkter Justin Infantado ist kürzlich in München zum Ersten Landesschülersprecher der Berufsschulen in Bayern gewählt worden. Damit vertritt er nun die Interessen von über 1,7 Millionen Schülerinnen und Schülern im Freistaat – darunter rund 230 000 Auszubildende. Bereits seit Oktober ist er als Bezirksschülersprecher für die Berufsschulen in Oberbayern aktiv, nun hat er den Sprung in den Landesschülerrat geschafft.
Justin Infantado gehört als Zweiter Kreisvorsitzender auch der Auszubildenden- und Schüler-Union (SU) in Bayern an, deren rund 1000 Mitglieder sich unter dem Dach der CSU als Sprachrohr für Bayerns Schüler und Azubis verstehen.
Ein Weg mit Leidenschaft und Engagement
Infantado ist im zweiten Lehrjahr Auszubildender zum Industriekaufmann bei der Firma Alzmetall in Altenmarkt. Zuvor absolvierte er 2023 am Landschulheim Schloss Ising sein Abitur. Neben seiner Ausbildung und dem schulischen Alltag engagiert er sich mit großer Leidenschaft in der Schülervertretung. Bereits als Schülersprecher auf Bezirksebene setzte er sich für die Anliegen von Berufsschülern ein.
„Ich möchte, dass die Stimme aller Schülerinnen und Schüler gehört wird – unabhängig davon, welche Schulart sie besuchen. Als Landesschülersprecher bin ich ihr Bindeglied zum Kultusministerium und kann ihre Ideen und Wünsche direkt in Entscheidungsprozesse einbringen,“ erklärt Infantado.
Kultusministerin Anna Stolz. „Sie gestalten sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft unserer Schulen mit“
Auf der Homepage des Kultusministeriums beglückwünschte Kultusministerin Anna Stolz die neuen Landesschülersprecher des Landesschülerrats bereits und freut sich auf ein gemeinsames Miteinander. „Durch die Landesschülersprecherinnen und Landesschülersprecher bekommen alle Schülerinnen und Schüler in Bayern eine Stimme“, betont Stolz. „Ihr Einsatz macht unsere Schulen zu Orten von Offenheit, Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt für ein demokratisches Miteinander. Damit gestalten sie sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft unserer Schulen mit. Herzlichen Glückwunsch zur Wahl und vielen Dank für Ihr Engagement!“
Justin Infantado ist als Mitglied im Landesschülerrat nun die Stimme der bayerischen Berufsschülerinnen und -schüler. Seine Aufgaben umfassen unter anderem die Vertretung der Interessen aller Schüler gegenüber dem Kultusministerium sowie die Mitgestaltung der Schulpolitik durch die Arbeit im Landesschülerrat. Außerdem verfügt der Landesschülerrat ein Informations- und Anhörungsrecht sowie ein Vorschlagsrecht gegenüber dem Kultusministerium.
Berufliche Ausbildung im Fokus
„Es ist wichtig, dass alle Schüler eine Plattform haben, auf der ihre Stimme gehört wird. Egal ob es um Digitalisierung, Mobilität, berufliche Bildung oder Chancengleichheit geht – ich möchte eure Anliegen aufgreifen und Lösungen finden“, sagt der junge Altenmarkter und nennt es als sein zentrales Anliegen, die berufliche Ausbildung zu stärken und junge Menschen dafür zu begeistern. „Die berufliche Ausbildung ist ein Privileg, das wir haben, und verdient die gleiche Wertschätzung wie ein Studium. In Bayern gibt es derzeit über 40 000 unbesetzte Lehrstellen. Wir müssen die beruflichen Chancen besser sichtbar machen und zeigen, wie attraktiv eine Ausbildung sein kann.“
Justin Infantado möchte, wie er sagt, junge Leute ansprechen, die unsicher sind, welchen Weg sie nach der Schule einschlagen sollen. „Ich selbst habe mich nach meinem Abitur für die Berufsausbildung entschieden und bin überzeugt, dass eine Ausbildung großartige Möglichkeiten bietet, sei es für den direkten Berufseinstieg oder als Grundlage für weitere Qualifikationen.“ Mit seinen Erfahrungen als Auszubildender bringt der 20-Jährige selbst eine wichtige Perspektive in den Landesschülerrat ein: „Ich weiß, wie entscheidend es ist, die Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Schulen zu fördern und Azubis individuell zu unterstützen.“
Infantado will die großen Themen ansprechen, die Schulpolitik aktiv mitgestalten und dabei die Anliegen der einzelnen Schüler ernst nehmen. „Ich möchte alle Schülerinnen und Schüler in Bayern und unserer Region ermutigen, sich bei mir zu melden – sei es mit Fragen, Wünschen oder Ideen“, sucht er den Dialog. „Ich bin hier, um zuzuhören und eure Anliegen voranzubringen. Gemeinsam können wir viel bewegen.“ Erreichen kann man ihn auf Social Media (Instagram: @justin_infantado) oder unter der E-Mail-Adresse ausbildung-traunstein@gmx.de.
Was ist der Landesschülerrat?
Der Landesschülerrat (LSR) ist seit 2008 das höchste gesetzlich legitimierte Mitbestimmungsgremium der bayerischen Schülerinnen und Schüler. Die LSR-Mitglieder werden von der Landesschülerkonferenz (LSK) gewählt, die mindestens zwei Mal jährlich stattfindet. In diesem Gremium wählen 43 bayerische Bezirksschülersprecherinnen und -sprecher sechs Mitglieder des Landesschülerrats sowie deren Stellvertretungen. Der Landesschülerrat vertritt die Interessen von Schülerinnen und Schülern verschiedener Schularten: Förder-, Mittel-, Real-, Berufs- und Fachoberschulen, Gymnasien sowie beruflichen Schulen.
− red
Artikel kommentieren