Obing
Aktion „Zamrama dama“ in Obing

Große Müllsammelwoche von 27. März bis 2. April – Weitere Gemeinden können sich noch anschließen

28.02.2023 | Stand 17.09.2023, 1:57 Uhr
Christl Auer

Das „Team Ingrid“ mit (von links) Ingrid Wimmer und Ingrid Mang steht schon in den Startlächern: Bei der Müllsammelwoche von 27. März bis 2. April kann jeder mitmachen. Abfalltüten und Entsorgungsmöglichkeiten gibt es am Bauhof in Obing. Dort liegt auch eine Übersichtskarte auf, wo die Sammler ihr Sammelgebiet eintragen können. −Fotos: Auer

„Zamrama dama“, sagen Ingrid Wimmer und Ingrid Mang und fordern zum interkommunalen Frühjahrsputz auf. Im Fokus ist dabei das Wort „Zusammen“ oder eben – auf gut Bairisch – „Zam“, das sich auch im Wort „Zamhoidn“ wiederfindet und für Obing (Landkreis Traunstein) nicht nur in der Jugendbewegung eine große Bedeutung habe, betont Ingrid Wimmer.
Gemeinsam und füreinander etwas tun und sich zusammen auf den Weg machen sei der Grundgedanke, der hier zum Tragen komme. Schließlich gehe Umweltschutz alle an, deshalb gebe es auch ein großes Ziel: „Wir wünschen uns, dass wir nicht nur viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern auch viele Nachbargemeinden und bestenfalls den gesamten Landkreis für eine gemeinsame und idealerweise auch zeitgleiche Sammelaktion begeistern können“, betont Ingrid Wimmer. „Es wäre super, wenn es bald schon heißt: ,Der Landkreis sammelt.‘“

Netzwerke mit Nachbargemeinden

Um dieses Ziel zu erreichen, sei man schon fleißig am Netzwerken. Beispielsweise mit der Gemeinde Tacherting, die Ideengeberin für die Obinger Aktion war, oder auch mit Schnaitsee, Altenmarkt, Pittenhart und Kienberg, die sich an der gemeinsamen Operation beteiligen. Ebenfalls mit Seeon, Seebruck und Truchtlaching sei man in Kontakt.
„Auch heuer könnten sich noch weitere Gemeinden ganz spontan anschließen, denn die Organisation ist nicht aufwendig: Nur Abfalltüten und Müllcontainer am Bauhof bereitstellen und eine Übersichtskarte bereitlegen, wo die Teilnehmer ihr Sammelgebiet eintragen, und schon kann’s losgehen. Nur die Zeit drängt ein wenig, denn der Abfall soll möglichst nicht einwachsen“, sagt Ingrid Mang. „Gemeinsam für eine saubere Umwelt“ laute die einfache Devise, und darum sei es auch so schön, dass es für das „Zamrama“ in den verschiedenen Gemeinden unterschiedliche Organisatoren gebe, beispielsweise politische Parteien, Bund Naturschutz oder – wie in Obing – Privatpersonen.

„Team Ingrid“ ist seit 2021 am Start

Hier ist seit 2021 das „Team Ingrid“ am Start. Ein Zeitungsbericht über das Müllsammelwochenende in Tacherting hatte die beiden Obingerinnen inspiriert, die Aktion auch für Obing zu übernehmen. Unterstützung kam von Anfang an von der Gemeinde und von vielen Bürgern. Das Ergebnis im vergangenen Jahr: 200 freiwillige Helfer und knapp 100 Abfallsäcke mit eingesammeltem Müll, der vor allem an Straßen- und Wegrändern und im Obinger See gefunden wurde. Die Palette reichte von Zigarettenkippen über Flaschen, Essensverpackungen und Plastiktüten mit Hundekot bis hin zu Mund-Nase-Schutz-Masken und vielem mehr.
Auch heuer haben bereits einige Ortsvereine, Kindergarten, Schule und JuZ wieder ihre Unterstützung zugesagt. Die Fischer und die Wasserwacht säubern wie eh und je den Obinger See. Um sich wetterunabhängiger zu machen und noch mehr Bürgern das Mitmachen zu ermöglichen, wurde das Müllsammelwochenende heuer zu einer Müllsammelwoche ausgeweitet. „Manche haben für sich ohnehin schon ein Müllsammeljahr daraus gemacht und beim Spaziergang eine Mülltüte dabei, um Unrat aufzusammeln“, erzählt Ingrid Wimmer erfreut. „Vieles vom Müll ist nicht schwer, und jede Folie zählt.“ Damit sei das große Ziel, nämlich das Bewusstsein der Menschen für die Umwelt zu sensibilisieren, ein ganzes Stück näher gerückt.

Schon Kindergartenkinder erkennen Zusammenhänge

Für die Jugend sei es ohnehin ein wichtiges Thema, und auch Kinder seien interessiert, sagt Wimmer. So habe ein Kind beim Müllsammeln im vergangenen Jahr gefragt, was denn passiere, wenn ein Fisch im Obinger See eine Zigarettenkippe fresse. Ob der dann Bauchweh bekomme oder sterben müsse? Das zeige, dass sich schon Kindergartenkinder Gedanken machen und wichtige Zusammenhänge erkennen. Darum sollten Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen, Müll – so gut es geht – vermeiden und sich darüber hinaus auch gerne Müllsammelaktionen, egal in welchen Orten, anschließen, wünscht sich das „Team Ingrid“. Nähere Infos gibt’s bei Ingrid Wimmer unter Tel. 08624/4260 und auf der Homepage der Gemeinde unter www.obing.de.