Unerlaubte Entsorgung
Ätzende Flüssigkeit läuft aus Tonne über die Arme – Müllwerker (21) in Tacherting schwer verletzt

10.01.2025 | Stand 10.01.2025, 17:13 Uhr |

Mülltonnenleerung mit Folgen: Wegen Lösungsmittel im Restmüll wurde ein 21-Jähriger verletzt, die örtliche Feuerwehr musste die Straße reinigen. - Fotos: FFW Tacherting

Während seiner Arbeit verletzte sich am Mittwoch ein 21-jähriger Müllwerker schwer an beiden Händen und Unterarmen, teilt die Polizeiinspektion Trostberg (Landkreis Traunstein) mit.

  

Als der 21-Jährige aus dem Landkreis Traunstein während seiner Entsorgungstour in Tacherting gegen 11.15 Uhr gerade eine Restmülltonne im Nelkenweg in Wajon mittels der Hebevorrichtung in den Mülllaster entleerte, floss eine Flüssigkeit über seine Jackenärmel und Handschuhe, und der junge Mann verätzte sich dabei. Daraufhin wurde die Rettungsleitstelle informiert und über diese die zuständige Polizeiinspektion Trostberg. Der Müllarbeiter wurde mit dem Rettungsdienst in die Kreisklinik Trostberg eingeliefert, wo er sofort behandelt wurde.

Wacker-Werksfeuerwehr nimmt Proben

Da von der bis dahin unbekannten, ätzenden Flüssigkeit auch etwas auf dies Straße gelaufen ist, wurde die Freiwillige Feuerwehr Tacherting zur Bindung der Flüssigkeit hinzu gezogen. Weiterhin wurde die Werksfeuerwehr von Wacker Burghausen verständigt, die mit einem Messfahrzeug vor Ort kam um eine Probe der Flüssigkeit zu nehmen, deren Art zu bestimmen und eventuelle Gefahren für die Umwelt auszuschließen. Die Probe wurde im Labor von Wacker Burghausen ausgewertet, dort wurde festgestellt, dass es sich hier um Methoxypropylacetat handelt, einem herkömmlichen Lösungsmittel auf Essigbasis, diese jedoch einen PH-Wert von 4 hat.

Müllauto wird bei einer Spezialfirma entleert

Das Müllfahrzeug wurde daraufhin in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Traunstein zur Entsorgung des Mülls bei einer Spezialfirma entleert. Offensichtlich hat eine bis dato unbekannte Person einen Restbestand von Lösungsmittel unerlaubt in der Hausmülltonne entsorgt. Die Ermittlungen hierzu wurden von der Polizeiinspektion Trostberg übernommen. Hinweise sind erbeten unter Telefonnummer 0 86 29/98 42-0.

− red



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