Obing
Zamhoidn als Schulthema – Kreativprojekt an der GMS Obing

12.07.2020 | Stand 12.07.2020, 17:31 Uhr

Die Schulsozialarbeiter Basti Wörndl und Monika Stöckl freuten sich über die vielen selbstgestalteten Buttons. Rund 250 Schüler haben an dem freiwilligen Kreativprojekt teilgenommen. −Foto: Auer

"Zamhoidn" – so heißt nicht nur das Familien-Festival, das Jugendliche für Jugendliche 2018 in Obing erstmals erfolgreich veranstaltet haben und das auch heuer wieder stattfinden sollte. Zusammenhalt ist auch ein wichtiger Eckpfeiler des Schulprofils an der Grund- und Mittelschule Obing. Nun wurde beides in einem Kreativprojekt miteinander verknüpft. Angeregt wurde die Aktion von Rektor Thomas Duxner, der damit in Zeiten von Pandemie, Kontaktbeschränkungen und Home-Schooling den Gemeinschaftsgeist an der Schule stärken wollte.

Im Rahmen des Kreativprojekts wurde das Thema aufgegriffen und ganzheitlich angelegt. Die Idee war, dass die Schüler ihren eigenen Button gestalten und die Motive gleichzeitig auch für die Buttons verwendet werden, die beim nächsten Zamhoidn-Festival als Kinderwährung verwendet werden. Die Familienveranstaltung wird 2021 stattfinden. Einzige Vorgabe war deshalb der Schriftzug "Zamhoidn" im Design.

Die Teilnahme am Homeschooling war freiwillig, doch wie gut die Idee ankam, zeigt, dass die ersten Arbeiten bereits einen Tag später abgegeben wurden. Insgesamt ließen sich rund 250 Schüler aller Jahrgangsstufen vom Festival-Spirit inspirieren. Sie kreierten farbenfrohe wie auch nachdenkliche oder humorvolle Motive.

Die jeweils drei besten der Jahrgangsstufen eins bis vier und die fünf besten Arbeiten der Mittelschule wurden schließlich prämiert. Keine leichte Aufgabe für die Jury, die viele gute Bilder zu bewerten hatte. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, und so zeigten die Bilder beispielsweise viele Menschen verschiedener Hautfarben, Leute, die sich an den Händen halten, oder den Erdball, aber auch Leberkäse, Spinat und Spiegelei – eben auch eine Kombi, die für einen Schüler zusammengehört.

Die Siegerbilder sind ab sofort im Edeka-Markt Karavil in Obing ausgestellt. Damit wurde eine Möglichkeit gefunden, die Bilder der ganzen Bevölkerung zu präsentieren. Zudem werden alle Bilder im Schulhaus gezeigt.

"Es ist cool, dass sich die Kinder in den Bildern wiederentdecken", finden die beiden Schulsozialarbeiter Monika Stöckl und Sebastian Wörndl von der FamiFlex Trostberg. Sie haben das Projekt betreut und waren von den Schülerbildern begeistert. Vor allem, weil die Jugendlichen beispielsweise auch verschiedene Kulturen oder auch Menschen mit Behinderungen in ihre Darstellungen miteinbezogen haben. "Die Arbeiten schaffen Verbindungen und machen deutlich: Wir sind alle gleich", stellt Sebastian Wörndl fest. Das sei auch ein wichtiges Statement in Sachen Rassismus. Die Schüler hätten damit ein Zeichen gesetzt, fand auch Monika Stöckl.

Erfreulich sei auch der gute Draht zwischen Jugendtreff, Schule und Dorfgemeinschaft. "Im Werkunterricht wurden beispielsweise 600 Tickets für das Zamhoidn-Festival hergestellt", ergänzt Sebastian Wörndl. Unterstützung gebe es auch von Obinger Vereinen. Die Button-Maschine, die gerne auch für andere Veranstaltungen ausgeliehen werden kann, wurde von der Frauengemeinschaft gespendet. Und auch die Betriebe hätten immer ein offenes Ohr, wenn es um die Belange der Jugendlichen gehe, freuen sich die beiden Sozialarbeiter. Beim Kreativ-Projekt hat der örtliche Schreiner Franz Pürner die Hartkartons gespendet und die Bilder darauf wirkungsvoll befestigt.

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