Trostberg
Spatenstich mit Blaulicht: Baustart nach rasanter Planungszeit für die Kindertagesstätte "Tatütata"

29.04.2022 | Stand 21.09.2023, 1:18 Uhr

Zusammen mit Vertretern der Blaulichtfamilien, der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Trostberg, wurde der erste Spatenstich für den Bau der neuen Kindertagesstätte "Tatütata" auf der Siegerthöhe gesetzt. An den Spaten (von links): die Leiterin der Kindertagesstätte Sonja von Rosen, Bürgermeister Karl Schleid, Pia Kellner-Pfingstl vom Bauunternehmen Pfingstl in Burgkirchen, Elisabeth Ulmer, Vorstandsmitglied der Kliniken Südostbayern AG, und Architekt Johannes Kessner aus Waldkraiburg. −Foto: Frei

Schnell muss es gehen, wenn die Rettungsdienste ausrücken. Und auch bei der Planung zweier neuer Kindertagesstätten musste die Stadt ordentlich Gas geben, denn der Bedarf an Betreuungsplätzen ist groß – und das schon bevor viele Kinder aus der Ukraine nach Deutschland kamen. Ende September 2021 hatte der Stadtrat den Neubau zweier Einrichtungen beschlossen – eine auf der Siegerthöhe und eine an der Heinrich-Braun-Straße. Am Donnerstagnachmittag fand bereits der Spatenstich für die viergruppige Kindertagesstätte mit Krippe und Kindergarten in der Nachbarschaft der Klinik Trostberg statt.

Die Polizei und die Freiwillige Feuerwehr Trostberg waren mit ihren Fahrzeugen vor Ort, als die Stadt mit allen Beteiligten den Baustart auf dem Parkplatz vor einem der Schwesternheime feierte. Denn die neue Kindertagesstätte neben der Klinik Trostberg soll den Namen "Tatütata" tragen und konzeptionell auf die Blaulichtfamilien ausgerichtet sein. Bürgermeister Karl Schleid begrüßte aber auch Vertreter der Kliniken Südostbayern (SOB) AG, des AWO- Kreisverbandes , unter dessen Trägerschaft die Einrichtung betrieben wird, der Planungsbüros und Baufirmen sowie der Stadtverwaltung und des Stadtrates. Dass so viele gekommen waren, zeige die Bedeutung dieses Projekts, meinte Schleid.

"Wir legen heute einen weiteren Grundstein für das kinder- und familienfreundliche Trostberg: junge Menschen sollen sich mit ihren Kindern bei uns wohlfühlen und die Möglichkeit auf einen Kinderbetreuungsplatz haben", sagte Schleid. Er hofft, dass die Stadt mit den zwei neuen Einrichtungen gut für die Zukunft aufgestellt sei.

Die geplanten Kosten wurden Mitte Juni 2021 auf rund 4,977 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt rechnet mit Fördergeldern von etwa 1,55 Millionen Euro. Somit ergäbe sich ein Eigenanteil für die Stadt von 3,428 Millionen Euro. Doch die Kostenentwicklung sei momentan schwer einzuschätzen. Dies sei für die Stadt, die die Kosten im Blick haben muss, eine schwierige Lage, "denn nicht zu bauen, kommt nicht in Frage, und Verschieben verspricht auch keine geringeren Kosten", so Schleid.

Elisabeth Ulmer, Vorstandsmitglied der SOB-Kliniken, bedankte sich ausdrücklich bei der Stadt, dass sie diesen Standort neben der Klinik Trostberg gewählt hat. "Für uns ist das ein wichtiges Projekt", sagte Ulmer. Es sei immer schwieriger, Mitarbeiter zu gewinnen, das Thema Kinderbetreuung sei dabei ein extrem wichtiger Faktor.

Seit September 2020 ist bereits die Übergangs-Kita "Tatütata" in einem der Klinik-Häuser in Betrieb. "Und das hat von der ersten Minute an gut funktioniert", lobte Elisabeth Ulmer. Sie freute sich auch, dass der Betreiber, der AWO-Kreisverband, zusammen mit dem Betreuer-Team um die Kindergartenleiterin Sonja von Rosen auch offen für flexiblere Betreuungszeiten sind. Und auch das Konzept, das thematisch den Rettungsdienst, die Feuerwehr, Polizei und das THW aufgreift, bedeute Werbung bei den Kleinsten für die Berufe der Blaulichtfamilie.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Trostberg sei beispielhaft. "Wir suchen auch in Traunstein nach Immobilien für Kinderbetreuung", sagte Ulmer. In die Kita "Tatütata" sollen aber nicht nur Kinder der Klinik-Mitarbeiter aufgenommen werden, sondern auch Kinder aus den benachbarten Ortsteilen wie Nunbichl und Oberfeldkirchen.

Auch der Architekt Johannes Kessner bedankte sich für die Zusammenarbeit und freute sich, dass viele heimische Firmen eingebunden sind. Er räumte ein, dass es derzeit riesige Probleme mit den Baupreisen gebe. Ein Vorteil könnte sein, dass die Kita als Holzbau ausgeführt werde. Da hänge man weniger von den explodierenden Stahlpreisen ab.

Den folgenden symbolischen Spatenstich wollen die Beteiligten nicht als Omen werten. Weil der Boden hart und an der Stelle von Wurzeln durchzogen ist, richteten die Feiergäste mit ihrem Werkzeug nichts aus. Bürgermeister Schleid, der seinen Spaten mit aller Kraft in den Boden stach, knackste lediglich den Holzstiel an. Er wünschte dennoch einen unfallfreien und planmäßigen Ablauf der Arbeiten.