Seebruck/Chiemsee
"Römerregion": Startschuss für Koordinationsstelle in Seebruck

Gemeinschaftsprojekt der elf Gemeinden noch besser vernetzen

03.04.2022 | Stand 03.04.2022, 10:24 Uhr

Für Aufbruchstimmung in der "Römerregion Chiemsee" sorgt die neue Koordinationsstelle in Seebruck. Das Foto zeigt vor dem Römer-Museum Bedaium, von links: Stefan Reichelt (Bürgermeister Chieming), Alois Loferer (Bürgermeister Bad Endorf), Matthias Ziereis (Römerbeauftragter der Gemeinde Seeon-Seebruck und Museumsleiter), Gerhard Wirnshofer (Bürgermeister Grabenstätt), Martin Bartlweber (Bürgermeister Seeon-Seebruck), Andrea Krammer (Leiterin der Koordinationsstelle), Josef Reithmeier (Bürgermeister Pittenhart und Vorsitzender der LAG Chiemgauer Seenplatte), Anette Grimm (Museumsleiterin Salz & Moor Grassau), Prof. Siegmar v. Schnurbein (Schirmherr der "Römerregion") . −Foto: C. Fechter

Das historisch-archäologische Gemeinschaftsprojekt "Römerregion Chiemsee" wurde in den vergangenen drei Jahren von elf Gemeinden rund um den Chiemsee mit Mitteln des europäischen Förderprogramms Leader und Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege sowie der Archäologischen Staatsammlung München aufgebaut, um den außergewöhnlichen archäologischen Gesamtbestand rund um das Bayerische Meer nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sichtbar zu machen.

Auf Initiative des damaligen Bernauer Bürgermeisters Philipp Bernhofer hat das Projektteam in Zusammenarbeit mit den Experten vor Ort unterschiedlichste Informations- und Vermittlungsangebote konzipiert. Fast 40 Stationen laden Schulklassen, Einheimische und Touristen ein, die römische Vergangenheit der Region vor rund 2000 Jahren zu entdecken. Nun wurde von neun Gemeinden der Leader-Region Chiemgauer Seenplatte eine Koordinationsstelle eingerichtet.

Archäologin Andrea Krammer ist die Leiterin

Der zentrale Ort für Verkehr, Handel und Kultur der gesamten Chiemsee-Region war zur Römerzeit Bedaium, das heutige Seebruck. So war es für Bürgermeister Martin Bartlweber eine Selbstverständlichkeit, dass seine Gemeinde die Führung der Leader-Kooperation für die neu eingerichtete Koordinationsstelle übernimmt. Für die Leitung dieser Stelle konnte die provinzialrömische Archäologin Andrea Krammer gewonnen werden, die neben dem archäologischen Fachwissen Qualifikationen in der Netzwerk- und Freiwilligenarbeit einbringt. Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das nachhaltig ein lebendiges und qualitativ hochwertiges Angebot rund um die "Römerregion Chiemsee" erstellt.

Geplant sind Führungen zu verschiedenen Themen und Orten der "Römerregion Chiemsee" sowie Angebote für Lehrer und Schüler, in denen diese aktiv die römische Vergangenheit ihrer Heimat erkunden können. Hierfür werden Materialkoffer mit Repliken aus dem römischen Alltag zum Anfassen und Ausprobieren angeschafft, die über die Koordinationsstelle kostenlos ausgeliehen werden können. Diverse Fachvorträge sollen die Angebote in den Gemeinden ergänzen. Das erste jährlich geplante "Große Forum Römerregion Chiemsee" mit Referaten und Workshops findet im Herbst 2022 in Seebruck statt.

Die Koordinationsstelle dient als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur "Römerregion", um die Aktivitäten zu erarbeiten und abzustimmen, und sie vertritt die "Römerregion" auf überregionalen Veranstaltungen wie Tagungen und Messen.

Zu einem ersten Abstimmungstreffen lud Bürgermeister Martin Bartlweber die Bürgermeister der Kooperationsgemeinden in den großen Sitzungssaal des Seebrucker Rathauses ein, wo Andrea Krammer die Ziele und Umsetzungsschritte der Koordinationsstelle vorstellte.

Der Schirmherr der "Römerregion Chiemsee", Prof. Dr. Siegmar v. Schnurbein, informierte über ein von ihm initiiertes Buchprojekt, in dem die "Römerregion Chiemsee" allgemein verständlich und nach dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand eingehend dargestellt wird. Viele namhafte Wissenschaftler aus der Region und darüber hinaus sowie ehrenamtliche Experten haben sich bereit erklärt, ihr Fachwissen in Beiträgen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Unterstützt bei der Koordination dieses Projektes wird Schnurbein von Dr. Bernd Steidl von der Archäologischen Staatssammlung München und Andrea Krammer. Das Buchprojekt zeigt auf, dass das Leader-Projekt die Region nicht nur touristisch aufwertet, sondern auch Impulse in Wissenschaft und Forschung setzt.

Infos zur "Römerregion Chiemsee" sind unter im Internet www.roemerregion-chiemsee.de abrufbar. Die Koordinationsstelle ist unter der E-Mail-Adresse koordinationtoemerregionchiemsee@web.de oder Tel. 0151/ 23419778 erreichbar.

− red