Seeon-Seebruck
Kunstwerk von Robert Mayer in Seebruck eingeweiht

18.04.2021 | Stand 20.09.2023, 2:41 Uhr

Das Kunstwerk "Römische Familie" von Kunstschmied Robert Mayer (links) aus Hörpolding ist nun in kleinem Rahmen in Seebruck eingeweiht worden. Dabei überreichte Seeon-Seebrucks Bürgermeister Martin Bartlweber (Zweiter von links) ein Geschenk. Gekommen waren auch Dritte Bürgermeisterin Dr. Christine Kosanovic (von rechts), der Manager der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Chiemgauer-Seenplatte, Christian Fechter, und der gemeindliche Römerbeauftragte und Leiter der Tourist-Info Seebruck, Matthias Ziereis. −Foto: Müller

Das Kunstwerk "Römische Familie" von Kunstschmied Robert Mayer aus Hörpolding ist einige Wochen nach seiner Fertigstellung und Anbringung in Seebruck (Landkreis Traunstein) offiziell eingeweiht worden. Zu finden ist der Stahlscherenschnitt an einer Betonwand am Ende der Straße Am Chiemseepark unweit des SeeHotels "Wassermann" in Seebruck.

Coronabedingt fand die Einweihung in kleinem Rahmen statt mit Seeon-Seebrucks Bürgermeister Martin Bartlweber, der Dritten Bürgermeisterin Dr. Christine Kosanovic, dem gemeindlichen Römerbeauftragten und Leiter der Tourist-Information Seebruck, Matthias Ziereis, dem Manager der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Chiemgauer-Seenplatte, Christian Fechter, und dem Künstler.

Fünf einzelne, lebensgroße Figuren

Das Kunstwerk stellt eine römische Familie mit fünf einzelnen, lebensgroßen Figuren dar, die wie vor 2000 Jahren in Richtung Seeufer – heutiger Chiemseepark mit Segelhafen – marschiert. Voraus geht der Familienvater, ein römischer Legionär mit Schienenpanzer, Helm und Schwert aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Zu seiner Ausrüstung gehört auch ein großes Horn, denn es handelt sich um einen sogenannten Cornicen (Hornbläser), der im römischen Heer zu den Militärmusikern gehörte.

Ihm folgt sein Sohn mit Angelrute und die offenbar etwas schneller laufende Tochter, die eine Ziege im Schlepptau hat. Den Abschluss des Figurenensembles bildet die Mutter, die eine Tunika trägt und eine Weinamphore in ihren Händen hält. Im Gegensatz zu vielen anderen statischen Stahlkunstwerken wirkt die detailgetreu dargestellte Römerfamilie durch die Scherenschnitttechnik für den Betrachter lebendig und dynamisch. Noch imposanter ist der Anblick nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die beiden oberhalb angebrachten Lichter gemeinsam mit der unteren alten Beleuchtung für ein Licht- und Schattenspiel sorgen.

"Das ist ein toller Blickfang, die Römer gehören einfach zu Seebruck dazu", betonte Bürgermeister Bartlweber und bedankte sich bei Künstler Mayer mit einem kleinen Geschenk. Der Kunstschmied strahlte mit der Sonne um die Wette und kündigte an, dass er die fünf Figuren der Römergruppe auch als rund zehn Zentimeter hohe Souvenirs anfertigen werde.

Des Weiteren geplant sind in den Gemeindeteilen Seeon, Seebruck und Truchtlaching im Rahmen des Projektes "Römerregion Chiemsee" neue einladende Infotafeln für den rund 23 Kilometer langen gemeindlichen Archäologischen Rundweg. "Die sind bereits in Bearbeitung, und mehrere Gewerke werden damit beschäftigt sein", so der gemeindliche Römerbeauftragte Ziereis. Die ebenfalls angedachten zehn Informationstafeln für Kinder mit haptischen Elementen sollen Geschichte zum Anfassen bieten. Ein zweisprachiger Audioguide in Deutsch und Englisch mit 500 Kopfhörern in Säckchen zu den Stationen ist ebenfalls in Planung.

"Ort mit der größten Anziehungskraft"

Alle Maßnahmen sollen heuer noch umgesetzt werden. Der Bewilligungszeitraum für Förderungen über das Leader-Programm der EU endet im Oktober. Wie der Manager der LAG Chiemgauer-Seenplatte Fechter bei der Einweihung unterstrich, sei Seebruck in der Römerregion Chiemsee "der Ort mit der größten Anziehungskraft", und nach und nach werde man nun die Römerstationen verwirklichen.

Die Gesamtkosten für diese und die anderen in der Gemeinde geplanten "Römerregion-Chiemsee"-Maßnahmen belaufen sich auf rund 46900 Euro. Das EU-Maßnahmenprogramm Leader, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden, übernimmt davon rund 50 Prozent der Kosten.