Polizei warnt vor Betrügern
In nur drei Fällen: Falsche Banker ergaunerten über 190.000 Euro

11.06.2021 | Stand 21.09.2023, 0:02 Uhr

−Symbolbild: Polizei Niederbayern

Über 190.000 Euro haben Unbekannte innerhalb der letzten gut zwei Wochen in nur drei Fällen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land ergaunert. Die Polizei warnt daher erneut.

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Enorme Schadenssummen und steigende Fallzahlen im Bereich Online-Banking bereiten Banken, Sparkassen und der Polizei Grund zur Sorge. Vermehrt versuchen Straftäter laut Polizei offenbar "kontaktlos" an Erspartes zu kommen und starten eine regelrechte Betrugsoffensive. "Geschickt entlocken sie ihren Opfern sensible Daten und Transaktionsnummern", warnt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd.



Innerhalb der letzten beiden Wochen gelang es Tätern demnach, zwei Männer und eine Frau aus den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein um über 190.000 Euro per Überweisung zu betrügen. In all diesen Fällen schafften es die Täter, nur durch das sehr geschickte Entlocken von Logindaten oder Transaktionsnummern enormen Vermögensschaden zu verursachen.

Täter tricksen nicht die Technik aus, sondern den Faktor Mensch

"Das Phänomen ist grundsätzlich nicht neu und unterläuft die sehr guten technischen Sicherheitsmaßnahmen des Online-Banking, indem es nicht bei der Technik, sondern beim Menschen ansetzt. Dagegen hilft auch die beste technische Sicherung nicht", so ein Polizeisprecher.

Die Vorgehensweise: Oftmals wird der Betrug per Email eingeleitet. So in die Irre geführte Kunden befüllen gefälschte Internetseiten, die den Originalseiten ihrer Hausbank zum Verwechseln ähnlich sehen, woraufhin sich die Täter per Telefon melden. "Natürlich erscheint im Display des Kunden auch die Telefonnummer der eigenen Bank, was heutzutage leider über das sogenannte "Spoofing" kein Problem mehr darstellt", so die Polizei. Der nette (falsche) Bankmitarbeiter frage nun weitere Daten und TAN ab und kann im Anschluss wie der Kontoinhaber agieren.

Die ältere und ebenfalls immer noch sehr erfolgreiche Methode ist die, dass Opfer von falschen Bankmitarbeitern kontaktiert und zur Preisgabe von Daten unter Druck gesetzt werden. So heißt es im Telefonat, dass es Unstimmigkeiten mit dem Konto gäbe, möglicherweise sei es gehackt worden oder etwas Ähnliches. Und nun bräuchte man die Login-Daten und auch TAN, um alles wieder in Ordnung zu bringen und den Kunden zu verifizieren.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd rät hierzu erneut:

"Unsere wesentliche Botschaft an alle Nutzer des Online-Banking lautet: Ihre Bank wird von Ihnen nie telefonisch oder per Mail die Herausgabe von Login-Daten oder TAN verlangen. Beachten Sie bitte folgende Tipps und Sie sind auf der sicheren Seite", so ein Polizeisprecher.

- Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser genau.

- Übermitteln Sie keine vertraulichen Daten (Passwörter / TAN) per Email oder Telefon. Auch ein Bank- oder Sparkassenmitarbeiter wird Sie niemals nach einer TAN fragen.

- Folgen Sie keinem Link, insbesondere nicht aus einer Email. Öffnen Sie Seiten immer nach selbständiger Suche. Gehen Sie den gewohnten Weg zu Ihrem Online-Banking-Konto.

- Geben Sie persönliche Daten nur bei gewohntem Ablauf innerhalb der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts an. Sollte Ihnen etwas merkwürdig vorkommen, beenden Sie die Verbindung und kontaktieren Sie Ihre Bank.

- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen ("Ihr Konto wurde gehackt")! Legen Sie auf und kontatieren Sie Ihre Bank mit selbst gewählter Nummer.

- Verständigen Sie die Polizei über 110! "Sie haben den Verdacht, dass etwas nicht richtig läuft? Scheuen Sie nicht uns anzurufen", so die Beamte,

− ce