Tittmoning
Für ein zukunftsstarkes Tittmoning

Finanzplanung 2020 - 2030 – Liste der Vorhaben und Projekte ist lang

19.06.2021 | Stand 21.09.2023, 6:44 Uhr

In und um Tittmoning soll sich in den nächsten Jahren einiges tun. −Foto: Georg Unterhauser, www. luftbild-traunstein.de

Eine langfristige Planung für ein zukunftsstarkes Tittmoning. "Das haben wir uns doch vorgenommen. Ein solider Arbeitsplan, an dem wir uns orientieren können", schickte Erster Bürgermeister Andreas Bratzdrum in der Stadtratssitzung dem Punkt "Finanzplan 2020 - 2030" voraus. Aufbauend auf der Klausurtagung des Stadtrates im Oktober in Ruhpolding war die "Vision 2030" bei einem Workshop des Stadtrates im März erstmals vorgestellt und den Fraktionen zur weiteren Beratung übergeben worden.

Die Liste der Vorhaben und Projekte ist lang. Schwerpunkte ergeben sich im Stadthaushalt unter anderem in den Bereichen Brandschutz, Grund- und Mittelschule, die schrittweise Sanierung der Burg, die weitere Angebotsverbesserung in den Kindertagesstätten, das Strandbad "Leitgeringer See", die Vereinsanlagen des SV 1966 Kay, der Ponlachgraben/-park, die Erschließung der Wohnbaugebiete "Am Alten Bahnhof" und "Kay-Mitte", der Straßenausbau im gesamten Stadtgebiet, der Geh- und Radwegausbau, die Aufwertung der Altstadt, insbesondere des Stadtplatzes, der Neubau eines Parkdecks für Ersatzparkplätze, die Neugestaltung von Wasserläufen, der Neubau des Bauhofs und der Breitbandausbau. Sonderrollen nehmen der Klimaschutz und der Ausbau innovativer Mobilitätsangebote ein.

Sondersitzung wegen Landesgartenschau

"Ein klares Ziel zum Ende des Jahrzehnts ist es, eine Landesgartenschau in Tittmoning durchzuführen. So habe ich jedenfalls die Signale empfangen", sagte Bratzdrum. Die entsprechenden Vorbereitungen werden derzeit getroffen. So kommt der Stadtrat diesen Donnerstag, 24. Juni, 19.30 Uhr, im Stadtsaal zu einer Sondersitzung zusammen. In dieser geht es um die Interessensbekundung der Stadt Tittmoning bei der Bayerischen Landesgartenschau GmbH. Durch erhöhte Zuwendungen bei einer Realisierung des Projekts wird ein Schub in der Stadtentwicklung erwartet, sowohl im öffentlichen, wie im privaten Sektor.

"Bei den Vermögenshaushalten bis 2030 wird zunächst von einer jährlichen Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt von einer Million Euro ausgegangen", erläuterte das Stadtoberhaupt den Finanzplan. Dieser Wert sei bei deutlichen Schwankungen (Steueraufkommen, Kommunaler Finanzausgleich) im Durchschnitt in den vergangenen zehn Jahren erwirtschaftet worden. Gleichzeitig werde angestrebt, den Schuldenstand auf dem derzeitigen Niveau zu halten.

"Wir tragen das mit. Und wir freuen uns auf die Landesgartenschau", sagte Ute Sesselmann (mitBürger). Sie sprach auch eine Lagerhalle für Vereine an. "Eine Vision, die wir haben." Barbara Danninger pflichtete ihr bei. "Der Bedarf ist da. Egal, ob Barbaramarkt oder Georgiritt. Die Vereine haben sehr viel privat eingelagert, besonders auf Bauernhöfen. Und wenn die Landwirtschaft nicht weitergeführt wird, was dann ?"

"Was ist mit dem kommunalen Wohnungsbau?"

Albert Schauer (Freie Wähler) wiederum vermisste in der Auflistung den kommunalen Wohnungsbau. "Zumindest hätte ich mir da einen kurzen Satz gewünscht." "Das war keine böse Absicht", versicherte Bürgermeister Bratzdrum. Hans Glück (Ökologische Bürgerliste) findet "es grundsätzlich gut, dass es jetzt Anhaltspunkte gibt. An dem kann man sich abarbeiten." Aber die Verschuldung dürfe man nicht außer acht lassen, mahnte er. Barbara Danninger forderte "mehr saubere Zahlen", Steigerungen seien nicht berücksichtigt. Zudem missfiel ihr der Begriff "Finanzplan", Vision würde ihr besser gefallen. "Entscheidend ist der Inhalt", konterte Bratzdrum. "Wir können Steigerungen nicht vorhersagen. Mehr geht nicht."

Dirk Reichenau (SPD) sprach dem Bürgermeister seine Anerkennung als altgedientes Stadtratsmitglied aus. "Lang schien es so, als ob kein Licht in Sicht ist. Das hat sich sehr verändert. Ich bin dir dankbar, dass du das machst." Wichtig sei, dass angesichts der Vorhaben die Verwaltung verstärkt wird. Was Reichenau besonders freute: "Unser Markenzeichen, die Burg! Endlich steht steht jedes Jahr die Sanierung drin. Ich hoffe, dass sich das weiterentwickelt." Wenn der Freistaat die Burg schon nicht kaufe, dann erwarte er doch zumindest höhere Förderungen, merkte Bratzdrum an.

Maria Kellner (Freie Wähler) sah "noch viele Fragezeichen" und sprach einer soliden Haushaltsführung das Wort. Sie bezog sich auch auf das Projekt Landesgartenschau. "Wie groß ist das Risiko im besten und im schlechtesten Fall?" Ein paar Sachen zum Nachhaken hätte sie da schon. Bei einer Bewerbung würden Maßnahmen nicht nur mit 60 Prozent, sondern bis zu 80 Prozent gefördert, so Bratzdrum. "Also für etwas, was wir sowieso machen würden." "Wichtig ist doch, dass wir jetzt nach vorne schauen", meinte Annemarie Dandl (CSU). "Und, dass die Liste nicht in Stein gemeißelt ist."

− leo