Verunreinigte Brunnen
Desinfektion im Gange: Wasser in den Landkreisen Traunstein und Altötting weiter abkochen

13.08.2022 | Stand 13.08.2022, 18:16 Uhr

In den Landkreisen Traunstein und Altötting muss das Trinkwasser abgekocht werden. −Foto: Oliver Berg/dpa

Nachdem am Freitag bekannt wurde, dass in den Landkreisen Traunstein und Altötting das Wasser abgekocht werden muss, sucht der zuständige Zweckverband Otting-Pallinger Gruppe nun mit Hochdruck nach dem Grund für die Verunreinigung der Brunnen.



Das Wasser soll auf jeden Fall weiterhin abgekocht werden, so Werks- und Geschäftsführer Franz Hasholzner im Gespräch mit der Heimatzeitung am Samstag. Dadurch werden die gefundenen Enterokokken unschädlich gemacht.

Gemeinden teilweise umgeschlossen

Im Gemeindebereich Garching/Alz (Landkreis Altötting) ist nur das Gebiet von Wald/Alz bis zum Oberberg betroffen. Im Stadtgebiet Trostberg (Landkreis Traunstein) wurden die Gemeindebereiche Heiligkreuz und Eglsee nach Bekanntwerden der Verunreinigungen auf den Altenmarkter Brunnen Hannslau umgeschlossen, informieren die Stadtwerke Trostberg auf ihrer Homepage. Die Bewohner der Ortsteile Lindach mit Pirach, Dieding, Aspertsham, Benetsham und Moosham werden weiterhin gebeten, ihr Trinkwasser abzukochen.

Unabhängig davon sollen auch Menschen in der Gemeinde Engelsberg (Landkreis Traunstein) ihr Trinkwasser abkochen.

Inzwischen wurden von allen Brunnen erneut Proben genommen. Diese werden in einem Fachlabor ausgewertet. "Die Bebrütung der Proben auf Enterokokken dauert mindestens 48 Stunden. Daher ist mit einem Ergebnis nicht vor Montagnachmittag zu rechnen", so Hasholzner.

Desinfektion bereits im Gange

Woher die Verunreinigung stammt, ist bisher noch nicht ersichtlich. "Wir sind aber mit Hochdruck auf der Suche", so der Geschäftsleiter. Er fügt hinzu, dass inzwischen eine Desinfektion mit Chlorung aufgebaut und in Betrieb genommen wurde. Die Nutzung von Wasser für die Waschmaschine und im Sanitärbereich ist dagegen bedenkenlos möglich, so Hasholzner.

Enterokokken:
Enterokokken übernehmen in der Darmflora bei der Verdauung eine lebenswichtige Funktion. Sie steuern die Herstellung essenzieller Vitamine und sorgen dafür, dass viele Keime am Wachstum gehemmt werden.

Bei der Aufnahme von belastetem Trinkwasser können sie jedoch Infektionen wie Harnblasen- oder Eileiterentzündungen auslösen. Ein besonderes Risiko an Enterokokken zu erkranken, haben Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Mögliche Symptome sind Fieber und Schmerzen.