Corona-Pandemie
BRK und Malteser stellen Testbetrieb im Landkreis Traunstein weitgehend ein

08.10.2021 | Stand 20.09.2023, 22:28 Uhr

Das Netz an Corona-Teststationen wird erst mal dünner. −F.: dpa

Kurz vor dem Wochenende haben sich an den Corona-Teststationen im Landkreis Traunstein noch einmal lange Schlangen gebildet – und das nicht nur, weil sich zahllose Nachtschwärmer den Freibrief für Wirtshaus, Club oder Disco holen wollten.

Mit ein Grund dürfte auch gewesen sein, dass die Tests für einen erheblichen Teil der Bevölkerung ab Montag nicht mehr kostenfrei sind. Wie bei so vielen Corona-Regeln der vergangenen eineinhalb Jahre ist der Frust bei den Verantwortlichen vor Ort, die die von der Staatsregierung angeordneten Maßnahmen umsetzen sollen, groß. Wegen der unklaren Rahmenbedingungen stellen Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) und die Malteser im Landkreis Traunstein den Testbetrieb nun erst einmal fast vollständig ein.

Ein wesentlicher Grund ist, dass Bayern auch bei den kostenfreien Tests wieder einen Sonderweg fährt: Zusätzliche Personengruppen brauchen im Freistaat nicht zu zahlen. "Aber wie sollen wir das prüfen? Wir dürfen von den Menschen, die zum Testen kommen, ja nicht einmal die Vorlage des Personalausweises verlangen", klagt Thorsten Brandstätter vom BRK-Kreisverband. Nur die Testzentren in Trostberg und Traunstein werden ab Montag zu den gewohnten Öffnungszeiten aufmachen. Die übrigen Stationen, darunter zum Beispiel die gut frequentierte in Traunreut, werde das BRK wegen der "strukturellen Unsicherheiten" erst einmal schließen. "Wenn die Rahmenbedingungen klar sind, besteht natürlich die Option, einzelne Stationen wieder zu öffnen, aber wir brauchen Sicherheit", so Brandstätter. Trotz der nun kostenpflichtigen Tests rechnet er nicht mit einem erheblichen Rückgang an Testungen. "Es gibt ja so viele Ausnahmen, für die der Test weiter kostenlos ist. Und wenn ich mir die Impfquote von knapp 60 Prozent anschaue, gibt’s noch genügend Leute, die einen Test benötigen, wenn sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollen."

Personal- und Raumprobleme bei den Maltesern

Auch die Malteser stellen den Betrieb ihrer einzigen Teststation im Traunsteiner Kulturzentrum ein, wie Kreisgeschäftsführer Peter Volk auf Anfrage bestätigte. Zu den ganzen organisatorischen Unsicherheiten kommen bei den Maltesern weitere Gründe: Die Stadt möchte die angemieteten Räume wieder für kulturelle Veranstaltungen nutzen, dazu kommen Personalprobleme. Die Malteser hatten unter anderem etliche Medizinstudenten für die Testungen angestellt, die nun aber wieder in Präsenz an den Unis sind.

− rse