Traunstein
3200 Einsätze: Jahresbilanz des Kreisfeuerwehrverbands

Erfreuliche Steigerung der Aktivenzahlen – Mehr Mädchen als Buben bei den Kindern

01.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:26 Uhr |
Hubert Hobmaier

Ein besonders fordernder unter den rund 3200 Einsätzen war der Großbrand auf einem Bauernhof in Ischl bei Seeon Ende Oktober 2022. −Fotos: Thomas Thois, Kreisfeuerwehrverband/hob

Die Feuerwehren im Landkreis Traunstein sind im vergangenen Jahr zu 3231 Einsätzen ausgerückt, um Brände zu löschen, Sachwerte zu schützen sowie Menschen und Tiere zu retten. Diese und weitere Informationen gab Kreisbrandrat Christof Grundner bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein im „Alten Bad“ in Unterwössen bekannt.

Im Schutzbereich der 76 Freiwilligen Feuerwehren, der beiden Werkfeuerwehren sowie der zwei Betriebsfeuerwehren leben etwa 180000 Menschen. Dazu kommen in den Urlaubsregionen Chiemsee und Rupertiwinkel rund 6,7 Millionen Tagestouristen sowie 4,6 Millionen Übernachtungsgäste.

Durchschnittlich neun Einsätze pro Tag

„Durchschnittlich sind die Feuerwehren zwischen Reit im Winkl und Schnaitsee und zwischen Pittenhart und Kirchanschöring zu neun Einsätzen pro Tag alarmiert worden“, sagte Christof Grundner. Von großen Unwetterlagen sei man 2022 verschont geblieben. Erfreut zeigte er sich, dass die Feuerwehren bei den Aktivenzahlen ein kleines Plus gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. 4762 Frauen und Männer leisten aktiven Dienst, der Frauenanteil liegt bei 11,26 Prozent. Fast 15000 fördernde Mitglieder unterstützen die Feuerwehrvereine.

785 Brandeinsätze, 1869 Technische Hilfeleistungen, 83 Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern, 84 Sicherheitswachen bei Veranstaltungen sowie 410 sonstige Hilfeleistungen stehen in der Einsatzstatistik.

Die kommunalen Feuerwehren im Landkreis Traunstein sind zu einhundert Prozent ehrenamtlich aufgestellt und haben allein vergangenes Jahr 60000 Einsatzstunden angehäuft , inklusive Übungen, Fortbildungen und Besprechungen. „Unsere Frauen und Männer lassen bei einem Alarm alles stehen und liegen, um für andere da zu sein“, so der Kreisbrandrat.

In den Kinder- und Jugendfeuerwehren sind 1024 Buben und Mädchen aktiv

Eine wichtige Rolle spielt die Nachwuchsarbeit: Derzeit sind in den Kinder- und Jugendfeuerwehren 1024 Buben und Mädchen aktiv. Der weibliche Anteil in den Jugendfeuerwehren liegt bei 40 Prozent, in den Kinderfeuerwehren haben die Mädchen sogar die Nase vorn mit 52 Prozent. Den leichten Rückgang bei den Jugendlichen gleichen die zunehmenden Mitgliederzahlen den Kinderfeuerwehren aus. Dennoch appellierte der Kreisbrandrat: „Nutzt die Werbemöglichkeiten und schaut darauf, dass ihr vor Ort genügend Nachwuchs generieren könnt.“ Gerade die bevorstehende „Lange Nacht der Bayerischen Feuerwehren“ am 23. September biete hierzu wieder gute Möglichkeiten.

Derzeit engagieren sich 27 Frauen und Männer in der Kreisbrandinspektion. Neben dem Kreisbrandrat gibt es vier Kreisbrandinspektoren sowie acht Kreisbrandmeister. Neun Fach-Kreisbrandmeister sowie drei Fachberater und zwei Kreisfeuerwehrärzte ergänzen das Team.

Mit der neuen Legislaturperiode wurde Rupert Kink Kreisbrandinspektor für die Feuerwehren im südlichen Landkreis und damit Nachfolger von Georg König. Stefan Nitzinger ist als Kreisbrandmeister in die Fußstapfen von Stephan Hellmuth getreten. Jan Schröter und Cornelia Kübler traten die Nachfolge von Fach-KBM Martina Steinmaßl und Fachberaterin Eva Pregler in der Kinder- und Jugendarbeit an. Matthias Seidenfuß ist neuer Fach-KBM für die Sondereinheiten im Landkreis, und Maximilian Geppert folgt als EDV-Fachberater auf Christian Strohmayer.

Darüber hinaus berichtete Grundner über den Landkreiszuschuss für ein sogenanntes Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug (LUF 60), das die Stadt Traunstein beschaffen wird und auch überörtlich im Landkreis zum Einsatz kommt. Gleichzeitig soll es einen Ideenwettbewerb geben, wie man das verbandseigene Löschfahrzeug besser als Werbefahrzeug nutzen kann und welche Ausstattung dazu gebraucht wird.

Weiter berichtete der Kreisbrandrat über die geplante Zusatzausstattung für den Versorgungs-Lkw, den der Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt hat.

Auf Ebene des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, so Grundner, werden derzeit große Themen wie Hochwasserschutz und Waldbrandbekämpfung behandelt. Man setze sich aber auch dafür ein, dass Feuerwehrleute weiterhin als „nichtgewerbliche“ Bootsführer gelten, was eine EU-Vorschrift seit kurzem anders sehe.

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