Trostberg
300 Teilnehmer bei Demo gegen Corona-Maßnahmen

31.01.2021 | Stand 21.09.2023, 4:33 Uhr

Foto: Thois

Der öffentliche Protest gegen die Corona-Maßnahmen hat nun auch den nördlichen Landkreis Traunstein erreicht. Waren bislang Traunstein, Altötting und Rosenheim die Schauplätze für die vorwiegend von der "Querdenken"-Bewegung organisierten Kundgebungen, so machten am Sonntagnachmittag rund 300 Menschen erstmals in Trostberg ihrem Lockdown-Unmut Luft.

Die Initiative war von Georg Vorderhuber ausgegangen, einem Impfgegner aus Neuötting, der den Protest, wie er sagt, in den Nachbarlandkreis tragen will und die Versammlung für 200 Teilnehmer beim Landratsamt Traunstein angemeldet hatte. Zur Durchführung gewann er den in Landshut ansässigen Verein "Bayern steht zusammen e.V.". Dieser tourt seit vergangenem Jahr mit einem umgebauten Lastwagen durch den Freistaat. Nach Straubing, Altötting, Ingolstadt, Kelheim, Altenstadt an der Waldnaab, Amberg, Landshut und Dingolfing war Trostberg – genauer gesagt der große Parkplatz zwischen evangelischer Kirche und Chemiepark – die neunte Station in diesem Jahr. Weil fast 300 Besucher kamen, mussten die Organisatoren aus den Reihen des Publikums kurzfristig noch zusätzliche Ordner gewinnen. Nach der Hälfte der gut zweistündigen Kundgebung hatte sich die Zuschauerzahl halbiert.

Die Veranstaltung verlief insgesamt friedlich und geordnet, teilt Carolin Englert, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim mit. Die 40 Einsatzkräfte kontrollierten die Einhaltung von Maskenpflicht und Abstandsregeln. "Es gab 16 Identitätsfeststellungen", so Englert. "Das heißt, dass von Personen, die ein Attest zur Befreiung vom Masketragen vorlegen, die Personalien aufgenommen werden und im Nachgang geprüft wird, ob die Atteste stichhaltig sind." In zwei Fällen werde geprüft, ob die Versammlungsleitung gegen Auflagen verstoßen und eine Ordnungswidrigkeit begangen hat. Dabei gehe es etwa um das in Corona-Zeiten nicht gestattete Verteilen von Flyern und Luftballons.

Hauptredner war der pensionierte Münchner Kripo-Beamte Karl Hilz, einer der Wortführer der bayerischen Corona-Leugner-Szene. - tt