Bei Bezirksvorstandssitzung
Söder verspricht zusätzlichen Corona-Impfstoff für Ostbayern

"Oster-Urlaub oder Oster-Lockdown" in Sicht

07.03.2021 | Stand 22.09.2023, 0:33 Uhr

−Foto: Robert Michael/dpa

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hat am Samstag bei einer Bezirksvorstandssitzung laut einer Pressemitteilung zusätzlichen Impfstoff für Ostbayern versprochen.

CSU-Bezirkschef Andreas Scheuer forderte: "Ostbayern muss wegen seiner Lage an der Grenze zu Tschechien zum Sonderkorridor werden." Die von der Staatsregierung zugesagten 50.000 zusätzlichen Impfdosen für die Grenzregion zu Tschechien seien ein erster Schritt, aber weitere Zusatzlieferungen seien notwendig.



Frage der Impfpriorisierung

"Zusätzlich brauchen wir eine Flexibilität bei der Frage, wen wir damit impfen dürfen", sagte der Bundesverkehrsminister. Söder sagte, er würde die Entscheidung zur Impfpriorisierung gerne den Landräten überlassen und sicherte der Niederbayern-CSU laut Pressemitteilung zu, bei den zu erwartenden Impfstofflieferungen zusätzlichen Impfstoff für den ostbayerischen Raum zur Verfügung zu stellen. Mit den routinemäßig zugeteilten Impfdosen sollte allerdings weiterhin nach der Prioritätenliste geimpft werden.

Infektionsherde im privaten Bereich

Der niederbayerische Landrätesprecher, Freyung-Grafenaus Landrat Sebastian Gruber, sagte, nachdem die Bewohner der Altenheime geimpft seien, verlagerten sich die Infektionsherde auf den privaten Bereich und den Arbeitsplatz. "Nur wenn wir in diesen Bereichen das Infektionsgeschehen in den Griff bekommen, dann wird es nicht auf die zweite und dritte Landkreisreihe und das übrige Bayern überschwappen."

Wegen der Infektionen aus Tschechien gebe es in Ostbayern keine Lockerungen: "Wir sind hier in einer Puffersituation, in der unverschuldet die Inzidenzwerte steigen. Damit wird unsere Region auch nicht von den in dieser Woche beschlossenen Lockerungen profitieren – zum Nachteil der Schulen, des Handels, der Gastronomie und Hotellerie", sagte Gruber.

Söder: "Oster-Urlaub oder Oster-Lockdown"

Kritik aus dem CSU-Bezirksvorstand Niederbayern an der andauernden Schließung weiter Teile des Einzelhandels und der Gastronomie wies Söder zurück. Deren Hygienekonzepte "funktionieren nur bei niedriger Inzidenz", sagte er. Es gelte die Entwicklung abzuwarten: "In den nächsten zwei Wochen entscheidet sich, ob wir Oster-Urlaub oder Oster-Lockdown haben werden", sagte Söder.

Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich warnte vor den Langzeitfolgen der Schulschließungen. Landkreistagspräsident Christian Bernreiter verwies auf die gestiegenen Anforderungen an die Jugend- und Familien-Beratungseinrichtungen. Söder habe hierzu Kultusminister Piazolo beauftragt, mit den Vertretern der Region schnell mögliche Lösungen zu finden. Eine Möglichkeit könnten hierzu Schnelltests sein, um das Infektionsgeschehen zu kontrollieren, aber auch ein Impfangebot für das Personal an Schulen und Betreuungseinrichtungen.

− dpa/pnp