Straubing
Schausteller bringt gebrannte Mandeln im Lieferservice

21.04.2020 | Stand 20.09.2023, 4:24 Uhr

Sucht neue Wege: Schausteller Stephan Haimerl bietet einen Lieferservice für gebrannte Mandeln und andere Volksfestköstlichkeiten an.

Märkte, Dulten und Volksfeste fallen wegen der Corona-Krise mindestens bis Ende August aus und das Straubinger Gäubodenfest ist abgesagt (wir berichteten). Gerade für die Schausteller eine schwierige Zeit, in der es gilt, neue Einnahmequellen zu suchen. Die Branche steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern zeigt sich kreativ. Einige Schausteller haben nun eine ganz besondere Idee entwickelt, um Einnahmen zu bekommen und den Menschen das Volksfestgefühl nach Hause zu bringen: Sie produzieren daheim gebrannte Mandeln – und liefern sie auf Bestellung nach Hause.

Einer der Schausteller, der diesen Service bietet, ist Stephan Haimerl aus Straubing, in vierter Generation Schausteller. Die Haimerls haben im Sommer normalerweise Geschäfte mit gebrannten Mandeln und Schokofrüchten sowie einen Burger-Stand auf dem Gäubodenfest – "doch heuer ist alles anders", sagt der 33-Jährige. "Das tut schon weh, denn das Straubinger Volksfest ist für mich Heimat." Doch gebrannte Mandeln und Nüsse lassen sich auch am Firmenstandort in Straubing produzieren und können problemlos ausgeliefert werden, und auch Magenbrot ist lieferbar. Deshalb bieten die Haimerls nun drei Pakete zum Bestellen nach Hause an, unter dem Motto "Haimerls Spezialitäten für dahoam": Für eine Person, für zwei und das Familien-Paket.

Der Post auf Facebook zu diesem Lieferservice wurde am Wochenende fleißig geteilt, und die ersten Bestellungen sind schon eingetroffen: "Wir müssen jetzt natürlich schauen, wie sich das entwickelt und herumspricht", so Haimerl. Falls die Nachfrage da sei, könne jeden Tag produziert und ausgeliefert werden. Der "A Trumm vom Paradies-Lieferservice" bringt die Leckereien im Stadtgebiet frei Haus, im Umkreis von zehn Kilometern wird eine kleine Pauschale von fünf Euro fällig. Die Familie hofft nun, dass sich die Idee durchsetzt: "Es ist natürlich nur ein Notgroschen, aber besser als nichts." Laut Haimerl gibt es auch von anderen Schaustellern bereits die Idee zu diesem Lieferservice, zum Beispiel auch in Deggendorf.