Nächtlicher Unfall
Missglücktes Überholmanöver auf B20: Vier Männer tot

10.08.2020 | Stand 20.09.2023, 5:46 Uhr

−Foto: BRK Straubing-Bogen

Schwerer Verkehrsunfall in der Nacht auf Montag: Auf der B20 bei Ascha (Landkreis Straubing-Bogen) krachte ein mit vier Männern besetztes Auto in einen Kleintransporter - alle Insassen starben.

Nach Angaben der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern waren die vier Männer gegen 1.30 Uhr auf der B20 in Richtung Straubing unterwegs. Als sie auf Höhe Ascha einen Lastwagen überholen wollten, mussten sie wegen eines entgegenkommenden Kleintransporters den Überholvorgang abbrechen. Der Fahrer wollte wieder hinter dem Sattelzug einscheren. Dabei kam es zu einer Berührung zwischen dem Pkw und dem Sattelauflieger, vermutlich durch diesen Kontakt geriet der Pkw ins Schleudern. Der Kleintransporter konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und stieß gegen die Beifahrerseite des Pkw.

Bereits kurz nach der Alarmierung waren laut BRK Kreisverband Straubing-Bogen Rettungswagen aus Straubing, Stallwang sowie den Kreisverbänden Cham und Regensburg auf dem Weg zur Unfallstelle. Notärzte kamen aus Straubing, aus dem Kreisverband Cham sowie dem Rettungshubschrauber Christoph Regensburg.

Der Polo war mit vier Männern im Alter von 20, 24, 25 und 26 wohnhaft im Landkreis Erding und in München besetzt - laut Polizei handelte es sich um afghanische Staatsbürger. Drei der Männer starben trotz der eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen noch an der Unfallstelle. Der Vierte wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, verstarb aber ebenfalls noch in der Nacht.

Der 59-jährige Fahrer des Kleintransporters wurde bei dem Unfall leicht verletzt, er kam in ein Krankenhaus. Der 22-jährige Fahrer des Sattelzuges blieb unverletzt.
Über die Höhe des Sachschadens können zur Zeit noch keine Angaben gemacht werden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde zur Klärung der Unfallursache und des genauen Unfallhergangs ein Gutachter mit der Erstellung eines unfallanalytischen Gutachten beauftragt. Die Ermittlungen führt die Polizeiinspektion Bogen in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg –Zweigstelle Straubing.

Zur Unterstützung der Einsatzkräfte und der Zeugen nach dem belastenden Einsatz kam ein KIT-Team des BRK-Kreisverbands Straubing an die Unfallstelle. "Es war für unsere haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte sowie die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren ein schwerer Einsatz," zieht der Organisatorische Leiter Jürgen Köhl Bilanz, "aber die landkreis- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert."

Die B20 war bis in den Morgen hinein gesperrt. Erst gegen 7 Uhr wurde die Bundesstraße wieder freigegeben.