Ermittlungen starteten in Anzenkirchen
Zugriffe in Passau, Simbach, Pfarrkirchen: Polizei hebt Schleuser aus

11.12.2024 | Stand 18.12.2024, 10:20 Uhr |

Drei mutmaßliche Schleuser hat die Bundespolizeiinspektion Passau unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Landshut am Dienstag festgenommen. Die Haftbefehle wurden in den Landkreisen Rottal-Inn und Passau vollstreckt: in Simbach, Pfarrkirchen und Passau. Das Foto der Bundespolizei zeigt einen von zwei festgenommenen Syrern. Neben den beiden war auch eine 30-jährige Deutsche verhaftet worden. − Foto: Symbolfoto Bundespolizei

Die Bundespolizeiinspektion Passau hat am Dienstag drei Wohnungen in Pfarrkirchen, Simbach (Landkreis Rottal-Inn) und Passau durchsucht und zugleich drei mutmaßliche Schleuser festgenommen.

  

Zwei Syrern (21 und 28 Jahre) und einer 30-jährigen deutschen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, an der Einschleusung von über 50 Personen vorrangig syrischer und irakischer Nationalität beteiligt gewesen zu sein.

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Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Festnahme von zwei Schleusern Ende September. Bei Anzenkirchen (Gemeinde Triftern, Landkreis Rottal-Inn) hatte ein 19 Jahre alter Syrer in einem VW Golf fünf Syrer ohne Ausweisdokumente über die Grenze ins deutsche Bundesgebiet gebracht, berichtet die Polizei. Neben dem Schleuserfahrzeug sei auch ein sogenanntes „Scoutfahrzeug“ festgestellt worden: Dessen Lenker, ein 23-jähriger Syrer, sollte den Schleuserfahrer vor Polizeikontrollen warnen. Beide Schleuser befinden sich seither in Untersuchungshaft.

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Die weiteren Ermittlungen, die im Auftrag der „Abteilung zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität“ der Staatsanwaltschaft Landshut von der Bundespolizeiinspektion Passau geführt wurden, brachten die Ermittler auf die Spur des dringend tatverdächtigen und seit Dienstag verhafteten Trios aus Niederbayern.

Dringender Verdacht: Staatsanwaltschaft Landshut erließ die Haftbefehle



Die Einschleusungen, die ihnen vorgeworfen werden, seien über die Balkanroute nach Deutschland erfolgt, schreibt die Bundespolizei. Drehscheibe der Schleusungen sei Wien gewesen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut erließ der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Landshut wegen des dringenden Tatverdachtes der gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusung dann Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse gegen die drei Schleuser.

Haftbefehl gegen Deutsche außer Vollzug – die Syrer sitzen ein



Bei derer Vollstreckung am 10. Dezember wurden in den Wohnungen der drei Beschuldigten weiteres Beweismaterial, Falschgeld sowie mehrere tausend Euro Bargeld beschlagnahmt. Zwei Beschuldigte wurden nach Vorführung vor den zuständigen Haftrichter am Amtsgericht Landshut in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten in Bayern eingeliefert. Der Haftbefehl gegen die 30-jährige Deutsche wurde mit Auflagen außer Vollzug gesetzt.

− sli

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