Vier Schulen dabei
Wähler von morgen machen Kreuzerl: U18-Bundestags-Testwahl in Simbach steht an

04.02.2025 |

Organisator Stefan Lehner (links) mit den Repräsentanten der vier beteiligten Schulen: (ab 2. von links) Robert Rogner (Mittelschule), Edgar Nama (Gymnasium), Alexander Leibelt (Realschule) und Ronny Kürschner (Betty-Greif-Schule). − Foto: Gilg

Zur Bundestagswahl am 23. Februar sind bekanntlich alle volljährigen Bürger aufgerufen. Aber welche Parteien hätten bei den unter 18-Jährigen die Nase vorn? Um das herauszufinden, wird im Vorfeld wieder eine U 18-Wahl durchgeführt. In Simbach (Landkreis Rottal-Inn) machen vier Schulen mit.

Um Details zu besprechen, trafen sich die Verantwortlichen im Direktorat der Inntal-Mittelschule, mit dabei waren Robert Rogner (Leiter der Mittelschule), Edgar Nama (Direktor des Tassilo-Gymnasiums), Alexander Leibelt (Realschul-Rektor) und Ronny Kürschner (Klassenleiter an der Betty-Greif-Schule). Stefan Lehner, Jugendbeauftragter des Stadtrates, der zusammen mit Jugendbüro-Leiterin Gerti Stinglhammer die U 18-Wahl organisiert, erklärte die Vorgehensweise.

Schätzungsweise 600 Stimmzettel



Der „Urnengang“ findet bereits am Donnerstag im Gymnasium statt. Am Freitagvormittag folgen dann die anderen drei Schulen. Bis Mittag sollten sämtliche Stimmzettel ausgezählt sein und das Endergebnis feststehen. Zwar liefert jede Schule ihre eigenen Zahlen, aber man einigte sich darauf, so wie bisher, nur die „Gesamtwertung“ aller Teilnehmer in der Presse zu veröffentlichen. Schätzungsweise 600 Stimmzettel werden benötigt. Eine Wahlpflicht besteht nicht, doch es ist erfahrungsgemäß von einer sehr hohen Beteiligung auszugehen.

Die U 18-Wahl findet seit 2009 statt und wird im Freistaat vom Bayerischen Jugendring (BJR) koordiniert. In Simbach führt man sie bei jeder Landtags- und Bundestagswahl durch. Der Präsident des BJR, Philipp Seitz, erklärte die Bedeutung dieser Wahl: Sie biete „eine einzigartige Gelegenheit, die Anliegen sichtbar zu machen und ganz praktische Erfahrungen mit den Wahlen zu machen“.

Nur Zweitstimme wird abgegeben



Alles soll möglichst realistisch ablaufen, mit „echten“ Kabinen und Urnen sowie Muster-Stimmzetteln, welche die 17 im Freistaat zugelassenen Parteien in der richtigen Reihenfolge auflisten. Anders als bisher wird diesmal in Simbach nur die Zweitstimme abgegeben. Sie ist ja letztendlich entscheidend für die Zusammensetzung des Parlaments. Auf die Erststimme, mit der ein Direktkandidat gewählt wird, verzichten Lehner und Stinglhammer – insbesondere weil den Jugendlichen viele der Bewerber unbekannt sein dürften und das Ergebnis meist nur gering von dem der Zweitstimmen abweicht.

Übrigens: Die letzte U 18-Wahl in Simbach fand vor den Landtagswahlen im Oktober 2023 statt. Damals beteiligten sich 452 Jugendliche aus drei Schulen. Die CSU erhielt knapp 29 Prozent, gefolgt von der AfD (17,5 Prozent) und den Freien Wählern (16,8 Prozent). Man darf gespannt sein, wie die Gewinn- und Verlustrechnung diesmal aussieht.

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