Mit Mostkönigin
Traditionelles Mostpressen am Schellenberghaus in Simbach

11.10.2024 | Stand 11.10.2024, 20:00 Uhr |
Wolfgang Hascher

Im Rahmen der 10. Rottaler Mostwochen fand am Schellenberghaus das traditionelle Mostpressen statt. Darüber freuten sich an einer alten handbetriebenen Presse (von links): Mostkönigin Martina Neumaier, Kreis-Fachberater Bernd Hofbauer und das Gastwirts-Ehepaar Benno und Berta Fischer. − Foto: Hascher

Bei herrlichem Frühherbstwetter fand am Schellenberghaus im Rahmen der 10. Rottaler Mostwochen ein besonderes Event statt: das traditionelle Mostpressen. Dabei stand der frisch gepresste Most im Mittelpunkt, dessen Herstellung auf eine lange Tradition in der Region des Rott- und Inntales mit seinen vielen – und in letzter Zeit immer mehr werdenden – Streuobstwiesen zurückblickt.

Besonders erfreut über das Ereignis zeigte sich nicht nur der Kreis-Fachberater für Gartenkultur und Landespflege, Bernd Hofbauer vom Landratsamt, sondern auch das Gastwirts-Ehepaar Berta und Benno Fischer, die das Mostpressen in ihrem Gasthaus ausrichteten. Sie würdigten die Bedeutung dieser Tradition, und auch viele Besucher ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen.

Ein ganz besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war der Besuch von Martina Neumaier, der amtierenden 5. Rottaler Mostkönigin. Mit ihrer charmanten Art eröffnete sie das Mostpressen und verlieh der Veranstaltung durch ihre Anwesenheit einen würdigen Glanz. Sie lobte die wachsende Popularität des Mostes in der Region, der längst nicht mehr nur als traditionelles Getränk, sondern auch als vielseitiger Begleiter in der modernen Küche geschätzt wird. „Most ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Stück Kultur“, betonte Martina Neumaier.

Mostwochen gehen noch bis 27. Oktober



Die Veranstaltung am Schellenberghaus war eine von vielen im Rahmen der Rottaler Mostwochen, die noch bis zum 27. Oktober gehen. Ziel der Mostwochen ist es, die Tradition des Mostpressens und der Most-Verwendung lebendig zu halten und das Bewusstsein für regionale Produkte zu fördern. In den letzten Jahren hat der Most – einst als bäuerliches Alltagsgetränk bekannt – durchaus eine Renaissance erlebt. Sowohl pur als auch in Verbindung mit Getränken wie Schorlen oder Cocktails erfreut er sich steigender Beliebtheit. „Aber auch in der Küche findet der Most zunehmend Verwendung“, so das Wirts-Ehepaar, „ob zum Verfeinern von traditionellen Gerichten oder als Zutat in Kuchen und Desserts – der Most zeigt sich als vielseitiger Genussbegleiter“. Dies betonte auch Mostkönigin Martina Neumaier: „Erfreulicherweise machen viele Gastgeber bei unseren Mostwochen mit und bieten zahlreiche Gerichte mit Most oder Getränkevariationen damit an.“ Das Wirts-Ehepaar Fischer servierte übrigens auch passende Gerichte, bei denen der Most ebenfalls eine zentrale Rolle spielte, was zeigte, wie facettenreich dieses regionaltypische Naturprodukt eingesetzt werden kann.

„Gerade solche Veranstaltungen sind wichtig“



Über das Interesse und die Wertschätzung für den Most freute sich nicht zuletzt Fachberater Bernd Hofbauer: „Gerade solche Veranstaltungen sind wichtig, um die Verbindung zu regionalen Produkten zu stärken und alte Handwerkstechniken wie das Mostpressen in Erinnerung zu rufen.“

Die 10. Rottaler Mostwochen warten noch mit einigen weiteren Höhepunkten auf, bei denen sowohl Mostliebhaber als auch Neu-Entdecker auf ihre Kosten kommen. Das diesjährige Mostpressen am Schellenberghaus hat jedenfalls gezeigt, dass alte Traditionen in Verbindung mit modernen Trends durchaus eine Zukunft haben.

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