Geratskirchen
Tötungsdelikt auf Einödhof im Rottal wird Thema in ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:13 Uhr

Auf diesem Einödhof bei Geratskirchen wurde am 22. Juli 2021 ein 39-Jähriger getötet. Trotz umfangreicher Ermittlungen steckt der Fall in einer Sackgasse. Hinweise erhoffen sich die Ermittler jetzt von einem Beitrag in der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ −Foto: Becker

Das Tötungsdelikt auf einem Einödhof bei Geratskirchen (Landkreis Rottal-Inn) wird ein Fall für die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“.



„Die umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Passau und der Staatsanwaltschaft Landshut erbrachten bislang noch keine konkreten Hinweise auf einen möglichen Tatverdächtigen. Die Ermittler erhoffen sich nun mit der Ausstrahlung des Falles sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung des Falles führen“, erklärt Günther Tomaschko, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern. Ausgestrahlt wird der Beitrag am Mittwoch, 15. Februar, um 20.15 Uhr im ZDF.

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Rückblick: Auf einem Einödhof bei Geratskirchen wurde am frühen Morgen des 21. Juli 2021 die Leiche eines 39-jährigen Mannes von seiner dort ebenfalls lebenden 48-jährigen Partnerin gefunden. Er war durch eine Schusswaffe in seinem Büro getötet worden, wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben.

Schon am Tattag gab es Vernehmungen und laut Informationen der Heimatzeitung auch eine Durchsuchung auf einem Anwesen im Landkreis Rottal-Inn. Sogar ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz, um den womöglich flüchtigen Täter ausfindig zu machen.

Hundertschaft durchsucht Waldgebiet



Genau eine Woche nach der Tat fand im Bereich des Einödhofes erneut eine große Absuchaktion statt. Mit Unterstützung von knapp 100 Einsatzkräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei durchsuchten die Ermittler der Kripo Passau mehrere Gebäude sowie angrenzende Wiesen-, Freiflächen und Waldstücke. Dabei konnten einige Beweismittel aufgefunden werden. Die Rechtsmedizin und das Bayerische Landeskriminalamt sicherten laut Polizei weitere Spuren am Auffindeort.

Aber auch Wochen nach der Tat gab es keine „heiße Spur“. Die Polizei startete eine groß angelegte Plakat-Aktion, bei der auch 10000 Euro Belohnung für Hinweise, die zur Tataufklärung führen, ausgelobt wurden. Diese Auslobung gilt bis heute, verwertbare Hinweise aber gab es laut Polizei bislang nicht.

Die ermittelnde Kripo Passau holte sich im Herbst 2021 Unterstützung ins Boot: die sogenannte „Operative Fallanalyse“, die am Polizeipräsidium München angesiedelt ist. Die Spezialisten nahmen die Tatzusammenhänge nochmals genau unter die Lupe, um mögliche Verdächtige herauszufiltern.

Eine Spur führte im Dezember 2021 ins oberösterreichische Innviertel. Dort soll eine Hausdurchsuchung bei einem etwa 75 Jahre alten Mann durchgeführt worden sein. Auch sollen die Ermittler eine DNA-Probe des Mannes sichergestellt haben. Dies bestätigt Oberstaatsanwalt Dr. Alexander Ecker von der Staatsanwaltschaft Landshut. Doch genauso wie bei weiteren zuvor durchgeführten Durchsuchungen und laut Polizeiangaben Vernehmungen von über 100 Personen ergaben sich keine Hinweise, die zum Täter führen. Seit Sommer 2022 steckt die Suche in einer Sackgasse, seitdem gebe es keinerlei neue Erkenntnisse, wie Günther Tomaschko, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern erklärt. Die Staatsanwaltschaft Landshut bezeichnete die Ermittlungen schon im Februar 2022 als komplex. Die Einöd-Lage des Tatorts mache es den Ermittlern nicht gerade leichter. Beleuchtet wurden sowohl das private als auch das berufliche Umfeld des Getöteten, der zuletzt eine Firma für Erdaushubarbeiten betrieb. Der Heimatzeitung liegen zudem Informationen vor, laut denen der 39-Jährige eine mehrjährige Haftstrafe, unter anderem wegen Brandstiftung, verbüßt hat. Insgesamt ein Szenario, bei dem ein breites Umfeld zu beleuchten ist.

Nun erhoffen sich die Ermittler neue Hinweise. Während der Sendung am Mittwoch kann man sich unter ✆ 0851/9511-2222 (unter dieser Nummer werden Hinweise auch anonym entgegengenommen) oder unter der Studio-Hotline 089/95 01 95, melden.