„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, besagt ein Sprichwort. Viel Hoffnung, vor allem aber Kämpferwillen trug auch Wirtin Brigitte Reger aus Taufkirchen (Landkreis Rottal-Inn) in sich. Sie wollte sich ihrer Leukämiekrankheit bis zuletzt nicht beugen. Nun hat sie den Kampf leider verloren.
Am 11. Mai fand eine Typisierungsaktion im Gasthaus Reger statt. Von den 250 Menschen aus der Region, die daran teilnahmen, um ihr zu helfen, war Brigitte Reger geradezu überwältigt. Doch nur zwei Tage später musste die 62-Jährige mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus, am vergangenen Freitag ist sie verstorben. Das Bittere daran: Am 18. Mai hatten die Regers erfahren, dass es einen passenden Knochenmarkspender für Brigitte Reger gibt, in wenigen Wochen wäre die Transplantation geplant gewesen, so ihr Gatte Hermann Reger.
Ehemann: Typisierungsaktion hilft hoffentlich anderen
Hermann Reger und die Töchter Johanna, Lisa und Sabine sind glücklich, sich in der Klinik in Regensburg noch würdevoll von ihrer Brigitte verabschiedet haben zu können. „Die Ärzte haben alles Menschenmögliche getan, waren immer bemüht“, sagt Hermann Reger. Nur zwei Tage nach der Typisierungsaktion im Gasthaus habe seine Frau mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus Eggenfelden gemusst. Dort wurde sie zwei Tage später ins künstliche Koma versetzt und tags darauf in die Klinik nach Regensburg verlegt. Doch ihr Körper war aufgrund der Schwächung durch die schwere Knochenmarkserkrankung nicht mehr stark genug.
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Dabei hatten sich zuvor einige Lichtblicke aufgetan, die auf ein gutes Ende hoffen ließen. Am 18. Mai erfuhr die Familie, dass es einen passenden Knochenmarksspender gibt. „Der dürfte schon in der Datenbank der Aktion Knochenmarkspende Bayern gewesen sein, denn so schnell nach der Typisierung bei uns würde das nicht gehen“, sagt Hermann Reger. Trotzdem sei diese Aktion im Gasthaus wichtig gewesen: „Ich hoffe, dass für jemand anderen ein Spender gefunden wird.“
Glücklich über 25 geschenkte Jahre
Trost fänden er und seine Familie im Glauben. „Für sie war es vielleicht auch besser, denn es bleiben ihr Schmerzen erspart. Es wäre eine Tortur auf sie zugekommen“, sagt Hermann Reger. Und er fügt hinzu: „Wir sind glücklich, sie gehabt zu haben, uns wurden 25 Jahre geschenkt.“ Denn vor 25 Jahren hatte Brigitte Reger eine Thrombose im Bauchbereich, die Ärzte hatten damals wenig Hoffnung signalisiert, dass sie das überlebt. Doch sie sah noch ihre Kinder und Enkel aufwachsen.
Am Donnerstag findet die Beerdigung von Brigitte Reger in Taufkirchen statt. Hermann Reger erwartet viele Menschen, die sich von seiner Frau verabschieden wollen. Er und seine Familie sind allen dankbar, die sich zuletzt engagiert haben: „Sie bleibt immer in unseren Herzen.“
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