Simbach
Zwischen Nachahmung und Abstraktion

Abschluss der Josef-Karl-Nerud-Ausstellung im Heimatmuseum – Positive Bilanz gezogen

03.08.2021 | Stand 19.09.2023, 23:16 Uhr
Constantin Hanöffner

Die Protagonisten der Nerud-Ausstellung: (von links) Dr. Andrea Schilz, Michael Nerud, Dr. Volker Ziegert, Brigitte Schwarzbauer und Dr. Ludger Drost. −Foto: Hanöffner

"Eine schöne erfolgreiche Zeit war‘s", meinte Brigitte Schwarzbauer, die lokale Projektkoordinatorin der Josef-Karl-Nerud-Ausstellung im Heimatmuseum. Und auch die Projektbeauftragte Dr. Andrea Schilz sowie der Kulturbeauftragte des Landkreises, Dr. Ludger Drost, zeigten sich erfreut.

Am Sonntag ging nach der Verlängerung die eigentlich nur bis Juli geplante Ausstellung "Landschaften an Rott und Inn: Josef Karl Nerud – Nähe" zu Ende. "Der Maler der Moderne an Rott und Inn", zitierte Dr. Volker Ziegert in seiner Rede bei der gut besuchten Finissage Josef Egginger, den Biografen Neruds. "Schön war auch, dass die Kinder der Josef-Karl-Nerud Grundschule bei ihrem Ausflug in das Heimatmuseum ihren Namensgeber besser kennenlerne konnten und nun wissen, wer genau hinter dem Namen steckt", ergänzte Brigitte Schwarzbauer.

Die Ausstellung umfasste 34 Werke und viele Skizzen, Zeitungsartikel und Buchkapitel sowie ein komplettes Stockwerk mit über 50 Exponaten. Kernessenz war die niederbayerische Heimat, zu welcher Nerud eine große Liebe pflegte. Der Künstler zeichnete keine Abbildung, sondern viel mehr sein eigenes geistiges Bild seiner Heimat, indem er "zwischen Nachahmung und Abstraktion balancierte", wie Dr. Volker Ziegert in seiner Rede betonte.

Die vielen Werke rund um das niederbayerische Land von Nerud, der stets versuchte, seine konkrete Vorstellung, "seinen Traum", wie er es formulierte, im Bild zu verwirklichen, wurden von Michael Nerud, dem Sohn des Künstlers, "sehr gut ausgewählt", bedankte sich Dr. Ludger Drost.

Wiederum im Rahmen der Verbundausstellung "Landschaftsmalerei an Rott und Inn" können im nächsten Jahr erneut Werke von Josef Karl Nerud, welcher die Erstveröffentlichung der deutschen Übersetzung des Romans "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway illustrierte, bestaunt werden. Vom 1. März bis 30. Juni 2022 ist im Artrium in Bad Birnbach mit "Josef Karl Nerud – Ferne" das Pendant zur Ausstellung in Simbach geplant.

Bis 29. August ist noch eine Ausstellung einiger Werke von Benedikt Marnier im Eringer Rathaus zum Schwerpunktthema "Nähe und Ferne" zu sehen. Weitere Informationen zum bis 2022 laufenden Projekt, das 19 Ausstellungen an zehn Orten umfasst, können der Website des Landratsamtes entnommen werden.