Simbach am Inn
"Wir brauchen das Lachen der Zuschauer"

03.04.2020 | Stand 20.09.2023, 0:37 Uhr

Besorgte Mienen: Was hier auf der Bühne von Claudia Schlenger und Hanns Meilhamer nur gespielt wird, wurde nun Ernst. Die Künstler haben wegen der Corona-Pandemie Zwangspause. −Foto: Kessler

Auch das Kabarett- Ehepaar Hanns Meilhamer und Claudia Schlenger (Herbert und Schnipsi) hat momentan Auftrittsverbot. Über diese ungewohnte Situation gaben sie der PNP ein Interview.

Da wir dieses Gespräch schriftlich führen, würde ich gerne wissen: Wo befinden Sie sich gerade?
Beide: Daheim, im ländlichen Bereich von Simbach, am windgeschüttelten Waldrand.

Und wie geht es Ihnen?
H (Hanns Meilhamer): Wir sind gesund und fit – im eigenartigen Gegensatz zu den beunruhigenden Nachrichten.
C (Claudia Schlenger): Ich staune über die neue, von außen auferlegte Ruhe. Ich muss gestehen, dass sie mir gut tut.

Wie ist die Stimmung?
C: Mein Mann ist an meiner Seite. Das ist ein großes Geschenk. Ich fühle mich nicht allein. Wir waren davor fast ständig unterwegs. Mit einem Mal ist das ständige Ein- und Auspacken vorbei. Ich bin Zuhause. Ein Zustand, den ich lange nicht mehr so erlebt habe.
H: Es ist tatsächlich schön, so viel Zeit daheim zu haben. Irgendwie ist es belebend und anregend.

Wie vertreiben Sie sich die Zeit?
C: Ich arbeite gerade an einer Szene für ein neues Programm. Das fuchst mich ziemlich. Aber das kenne ich schon. Jetzt kann ich der Nummer Zeit zum Wachsen geben. Ansonsten gehen wir jeden Tag an den Inn, staunen über das Licht, die Wildnis, den Himmel...
H: Ich hatte seit langem vor, zu etlichen neuen Liedern Tonaufnahmen zu machen. Jetzt hab ich mir sogar ein Filmschnittprogramm zugelegt und arbeite mich damit ein, produziere Musikclips und kleine Videos, die wir ins Netz stellen können. Unter anderem ein Lied, das ich letzten Sommer schon geschrieben habe, und das jetzt eine neue Bedeutung bekommen hat: "I bleib dahoam". Das ist jetzt schon auf Youtube zu sehen.

Wie viele Ihrer Veranstaltungen sind bereits abgesagt?
H: Bis jetzt wurden, glaube ich, sechs bis acht Veranstaltungen in den Herbst geschoben. Wir wollten ohnehin ab Mai mal eine Pause machen. Jetzt ist diese Unterbrechung durch Corona früher losgegangen.

− frä

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 4. April in der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pfarrkirchen/Simbach).