Jahrelang hat Roya Rafiyeva dafür gekämpft, mit ihrer Familie in Deutschland bleiben zu dürfen. Nun hat sie diesen Kampf verloren. Am Montagabend, 13. September, ist die Journalistin mit ihren drei Kindern in ihre Heimat Aserbaidschan abgeschoben worden.
Um 21 Uhr wurden die Kinder aus dem Bett gerissen, am Dienstag, 14. September, wäre der erste Schultag gewesen. "Wir haben noch Kleidung und Schulsachen gekauft", erzählt Rafiyeva über WhatsApp der PNP, die bereits über den Fall berichtete. Doch dann kam die Polizei. Überstürzt hat die Familie ihr Leben in Simbach zurückgelassen. "Wir sind alle sehr traurig", so Rafiyeva. "Und hoffnungslos."
Aktuell sei die Familie wegen der Corona-Pandemie in einer Quarantäne-Einrichtung in der Hauptstadt Baku untergebracht, berichtet Rafiyeva. "Danach – ich weiß es nicht. Ich habe keine Arbeit, kein Haus und kein Geld." Und das Schlimmste für sie: "Ich weiß nicht, was passiert." Im Gefängnis ist Roya Rafiyeva noch nicht. "Bis jetzt." In Aserbaidschan hat sie systemkritische Beiträge im Fernsehen moderiert.