Simbach am Inn
Schwertransport nach Russland unterwegs

10.02.2021 | Stand 21.09.2023, 0:17 Uhr

Der Zweier-Konvoi nimmt im Schneetreiben den steilen Hötzlberg in Angriff. Dafür sind mehrere Zugfahrzeuge notwendig. −Fotos: Hartwig

Zwei 60 Meter lange Konvois haben gestern im Doppelpack mit je 411 und 372 Tonnen Gesamtgewicht den südlichen Landkreis durchquert. Begleitet wurde er von zwei Fahrzeugen zur Verkehrssicherung an der Spitze sowie einem weiterem Wagen am Schluss.

Seit 1992 rollen die Schwertransporte der Firma Linde mit Hilfe der Firmen Lakota und Baumann durch die Lande. Zwischen den Fahrern der Zugmaschinen und der begleitenden Polizei muss immer eine Funkverbindung bestehen. Das Begleitpersonal auf den Ladeflächen der Schwertransport-Hänger kontrolliert unterwegs ständig die stabile Lage der Ladung, die durch Neigungen der Straße beeinflusst wird.

Wie immer ging es von Tacherting in Oberbayern auf der für den Verkehr freigegebenen Route nach Zeilarn. Der Schwertransport wurde am Parklatz nähe Zeilarn an der B 20 von der PI Simbach durch Polizeihauptkommissar Franz Mayer übernommen. Vom Übergabepunkt Zeilarn ging‘s über Taubenbach, Reut, Kreisverkehr Obersimbach, Kirchberg, Hötzl, Kirn und Ering bis nach Malching. Hier verabschiedet sich die PI Simbach und übergibt den Schwertransport der PI Passau.

Weiter geht es geht es am heutigen Donnerstag über Karpfham bis zum Hafen Passau Schalding. Hier endet auch die Begleitung der Firmen des Schwertransportes. Der Transport erfolgt nun per Schiff über die Donau, den Main-Donaukanal und diverse Binnengewässer nach Bremen, von dort aus weiter bis zum Bestimmungsort , eine Erdgasverflüssigungs-Anlage in Russland.

Technische Daten: Die Gesamtlänge der beiden Schwertransport beträgt 60 und 64 Meter, wobei das Ladegut je eine Länge von 21 Länge aufweist. Die Breite beträgt 4,8 Meter , die Höhe maximal 6,8 Meter. Allerdings kann die Transporthöhe auf 6,45 Meter abgesenkt werden. Die Leermasse des Anhängers hat ein Gewicht von 90 Tonnen. Das Eigengewicht einer Zugmaschine der Firma Baumann wird mit 35 Tonnen angegeben. Die Motoren der Zugmaschinen bringen stolze 640 PS. Gefährliche Abschnitte wie Steigungen und Gefälle müssen vor Befahren des Konvois vom Streckenpersonal geprüft werden. Bei Bedarf werden auch Verkehrs- und Hinweisschilder an Ein- und Ausfahrten demontiert und wieder montiert. Tief hängende Stromleitung müssen etwas angehoben werden.

− hp