Ering
Ruhestandspfarrer wird verabschiedet

11.10.2021 | Stand 20.09.2023, 1:44 Uhr
Theresia Hanreich

Pfarrer Peter Kieweg mit Georg Ebertseder in der Hauskapelle im Pflegeheim Rotthalmünster. −Foto: Hanreich

Am kommenden Kirchweih-Sonntag, 17. Oktober, verabschiedet der Pfarrverband Ering offiziell Ruhestandspfarrer Georg Ebertseder und dessen langjährige Haushälterin Bernadette Egglseder.

Seit seinem Eintritt in den Ruhestand 2005 wohnte der Bischöflich Geistliche Rat im Eringer Spital. Dieses war im Jahr 2000 durch eine Schenkung von Marianne Wolf in den Besitz der Pfarrkirchenstiftung Ering gekommen, in Kombination mit einem lebenslangen Nießbrauchsrecht des gebürtigen Eringers.

Nach priesterlichen Stationen in Bad Griesbach, Passau und Neuötting lebte Georg Ebertseder nun gut 16 Jahre in seinem Heimatort. Von "Ruhe" konnte keine Rede sein, denn viele Jahre zelebrierte er in der zu seinem Haus zugehörigen Spitalkirche werktäglich die heilige Messe und übernahm auch die sonntägliche Eucharistie in einer der Pfarrgemeinden des Pfarrverbandes.

Als das Alter und die schleichende Parkinson-Erkrankung ihn zusehends beeinträchtigen, reduzierte sich allmählich sein Engagement als Ruhestandspfarrer. Zunächst konzelebrierte er nur mehr an den Sonn- und Feiertagen, später trat er auch bei öffentlichen Messfeiern in der Spitalkirche ins zweite Glied.

Mit seiner Haushälterin Bernadette Egglseder feierte er privat aber dennoch weiter die Eucharistie in der Hauskapelle, gerade auch während der Pandemie bis zum Osterfest dieses Jahres.

Seit Ostern musste er sich dreimal ins Krankenhaus begeben. Beim dritten Aufenthalt im September schließlich fiel seine Entscheidung, nicht mehr ins Eringer Spital zurückzukehren, sondern ins Wohn- und Pflegeheim in Rotthalmünster umzuziehen. "Es ist mir bewusst geworden", so Ebertseder im aktuellen Pfarrbrief, "dass ich nicht mehr alleine bleiben kann, weil ich eine umfassende Pflege benötige."

55 Jahre lang in Diensten des Pfarrers

Sein Umzug nach Rotthalmünster hat auch Folgen für Bernadette Egglseder. Als Haushälterin hat sie von Anfang an die priesterlichen Stationen Georg Ebertseders begleitet und war 55 Jahre mit ihm unterwegs. "Nun ist mein Dienst zu Ende", sagt "Frau Bernadette", wie sie von Ebertseder gerufen wird, mit Tränen in den Augen, aber auch wissend, dass es im Eringer Spital trotz bestem Willen nicht mehr gegangen wäre. Sie zieht nun zu ihrem Bruder und dessen Familie nach Stettfeld bei Bamberg, wo für sie eine Wohnung bereitet ist.

Wie in allen Stationen mit ihrem Chef war sie auch im Pfarrverband Ering engagiert über das Pfarrhaushälterinnen-Sein hinaus. Sie diente vor allem der Pfarrei Ering als Organistin, saß aber auch aushilfsweise in den anderen Pfarrkirchen an der Orgel. Den Münchhamer Kirchenchor unterstützte sie ebenfalls begleitend an der "Königin der Instrumente" und sang gerne mit. Auch beim Frauenbund Ering-Münchham ist Bernadette Egglseder Mitglied.

Obgleich Georg Ebertseder den Eringern örtlich und erst recht durch das Gebet nahe bleibt und Bernadette Egglseder Besuche in Ering plant und dabei auch gerne an die Orgel zurückkehrt, so ist es dem Pfarrverband Ering doch ein Bedürfnis, bei beiden "Vergelt’s und Pfia Gott" zu sagen für die jahrelange Dienste.

Am kommenden Sonntag soll dazu Gelegenheit sein, wenn in der Pfarrkirche Ering ab 9.45 Uhr die MuM (Messe und Mehr) zu Kirchweih gefeiert wird. Für das Mittagessen kann man sich noch bis zum morgigen Mittwoch, 13. Oktober, bei Maria Gibis (✆ 0162/3253266) anmelden.