Großer Festtag für Monsignore Ludwig Zitzelsberger. Am Ostersonntag feierte der Julbacher Ruhestandspfarrer seinen 80. Geburtstag in der Pfarrkirche St. Bartholomäus zu Kirchdorf. Mit dabei waren viele seiner Pfarrkinder, denen er 33 Jahre ein engagierter, fürsorglicher Seelsorger war.
Eigentlich war Zitzelsberger nach Kaplansjahren in Zwiesel, Berg und ab 1970 in der Pfarrkirche "Zu unserer lieben Frau" in Burghausen seit 1974 im Hauptberuf Religionslehrer am Kurfürst-Maximilian-Gymnasium in Burghausen, eine Aufgabe, die er 30 Jahre lang wahrnahm. Im August 2004 wurde er als Oberstudienrat pensioniert.
Bereits am 15. Dezember 1983 übernahm er nach langer Überzeugungsarbeit des damaligen Bürgermeisters Max Riedl als 9. Pfarrer die Seelsorgestelle in Julbach. An seinem 75. Geburtstag im Jahr 2017, kurz vor seinem Eintritt in den Ruhestand, bezeichnete er die Aufgabe als "absoluten Glücksfall". Seine Begründung dafür: "Die Leute haben immer voll mitgezogen. Es war eine Freude, hier arbeiten zu dürfen." Mit einer Amtszeit von 33 Jahren war er der am längsten amtierende Pfarrer in Julbach.
Entsprechend fruchtbar ist seine Hinterlassenschaft. Pfarrer Zitzelsberger sah von Anfang seines Wirkens an eine Menge Baustellen, die sich nicht nur in der Pfarrei, sondern auch in der Gemeinde Julbach auftaten. In enger Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern Max Riedl und Elmar Buchbauer brachte er sich in die Ortssanierung ein und engagierte sich für gemeinsame Aufgaben.
Zweimal in seiner Amtszeit führte er eine totale Renovierung der Kirche St. Bartholomäus durch, er unterstützte die Gemeinde beim Bau eines Kindergartens und gründete einen Ortscaritasverein, der dessen Trägerschaft übernahm. Außerdem baute er ein Pfarrheim, richtete eine Pfarr- und Gemeindebücherei ein und beteiligte sich maßgeblich daran, ein Leichenhaus zu errichten und den Friedhof zu sanieren. Um alle diese Ziele zu erreichen, stellte er auch Liegenschaften der Pfarrei zur Verfügung. Insgesamt verbaute der mit großem Weitblick ausgestattete und wirtschaftlich wie finanziell denkende Kirchenmann 4,6 Millionen Euro.
Ehrentitel Monsignore und Ehrenbürgerwürde
Für seine Leistungen zeichnete Papst Johannes Paul II. Pfarrer Zitzelsberger im August 2000 mit dem Ehrentitel "Monsignore" aus, die Gemeinde Julbach folgte, indem sie ihn 2002 zum Ehrenbürger ernannte.
Nach dem feierlichen Ostergottesdienst gratulierten die Pfarrgemeinde und die politische Gemeinde dem Jubilar. Kirchenpfleger Heinz Schwemmer bezeichnete ihn als "Seelsorger, der seine Aufgabe mit Engagement und Herz" erfüllte. "Du hast vieles geschaffen, was einmalig ist und bleiben wird. Wir sind dir in großer Dankbarkeit verbunden und hoffen, dass du uns noch lange erhalten bleibst."
Bürgermeister Markus Schusterbauer drückte seine Glückwünsche in Reimform aus: " Lang is es no ned her, dass i als Ministrant bei dir war in der Lehr. Du hast mi gricht, mi a getraut und immer mal nach mir geschaut. Uns Julbacher hast du ins Herz geschlossen und für uns manch großes Werk erschlossen. Du hast für jeden stets ein offnes Ohr und nimmst die Sorgen mit Humor. Doch heut, da kemman wir zu dir und stehan alle strahlend hier, um Gott zu sagen: Danke sehr. Die Welt wär ohne di als Pfarrer ziemlich leer." Schusterbauer wünschte zum "Achtzigsten" viel Gesundheit, Glück und alles Gute. Er und Kirchenpfleger Schwemmer überreichten dem Monsignore noch Geschenke.
Pfarrer i.R. Zitzelsberger dankte den Gratulanten mit einem herzlichen "Vergelt‘s Gott!". Dass vieles erreicht werden konnte, sagte er, sei seiner Pfarrsekretärin und Pfarrhaushälterin Ludwina Werkstetter zu danken. Sie habe sich gerade in der Zeit, als er Religionslehrer in Burghausen war, um viele Dinge der Pfarrei gekümmert. Seine kurze Ansprache schloss er mit den Worten. "Ich wünsche euch alles Gute für eure Zukunft und bin euch ewig verbunden für eure Unterstützung und Wertschätzung." Der feierliche Pfarrgottesdienst wurde vom Julbacher Kirchenchor unter der Leitung von Josef Bader ausdrucksstark gestaltet.
